Yves Rausch überwältigte vier Polizisten und ist bewaffnet bis auf die Zähne. Die Polizei sucht ihn seit Sonntag vergebens. Inzwischen offenbart sich, was für ein Mensch der Schwarzwald-Räuber ist. Er hinterließ unter anderem ein mysteriöses Schreiben über seine Wertevorstellungen.
Seit Sonntag suchen Polizisten in und um Oppenau-Friedberg im Schwarzwald den Verdächtigen Yves Rausch. Ihm wird aktuell vorgeworfen, mit einer unerlaubt geführten Waffe vier Polizisten bedroht und deren Pistolen gestohlen zu haben. Die Dienstwaffen, mit denen er dutzende Schüsse frei haben dürfte, führt der Gesuchte vermutlich noch mit sich. Die Polizei warnte in ihrer Fahndung, dass der 31-Jährige „gewalttätig“ und „mit mehreren Schusswaffen bewaffnet“ sei.
So unheimlich und terrorverdächtig Rausch auch scheinen mag, die Polizei vermutet keinen politisch-motivierten Hintergrund. Ein Schreiben, das Rausch in einer Oppenauer Kneipe hinterließ zeichnet ein ganz eigenes Bild von den Interessen des Gesuchten. In dem Text identifiziert Rausch sich als “Waldläufer” und mahnt, dass wir „zivilisierte Menschen“ uns zu sehr an Technik gewöhnt hätten.
„Unser Alltag ist dermaßen von Technik bestimmt, daß wir völlig den Sinn für das einfache Leben verloren haben. Wenn wir täglich mit Töpfen auf Herdplatten kochen, gelingt es uns einfach nicht, ohne Töpfe auszukommen. Wir versuchen Ersatz zu schaffen für die Dinge, die wir sonst im Alltag benötigen. Die Probleme, auf die man in den Wäldern trifft, lassen sich aber nicht immer durch bekannte Techniken lösen.“ schrieb Rausch nach Informationen der Bild-Zeitung. Was er da schrieb ist im Internet in Foren über Waldläufer zu finden. Als einen solchen versteht Rausch sich offenbar selbst. Weiter wird er zitiert: „Es ist wichtig, daß gerade wir Waldläufer nicht aufhören zu beobachten, die Verbindung zurück nicht abreissen lassen. Vertraut nicht so sehr auf Technik, denkt nicht in Bahnen, sondern beobachtet und lasst die Ideen zu euch kommen.“
Viele Bekannte beschreiben Rausch als “verschroben”, Naturliebhaber und Waffennarr. Er soll als Kind schon Probleme gemacht haben. Als junger Mann wurde er schließlich durch Diebstahl, Verstöße gegen Waffengesetze und versuchten Totschlag bei der Polizei bekannt. Mit 20 Jahren schoss er einer Bekannten einen Armbrust-Pfeil durch die Brust. Die Frau überlebte mit viel Glück und guten Ärzten. In seinem jüngsten Umfeld fiel Rausch jedoch nicht als „rabiate Person“ auf.
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