Unerwartete Wendung: Russland hat wohl nicht seinen letzten Tag der Unruhen erlebt. Wie der belarussische Staatschef Lukaschenko berichtet, ist Prigoschin nach Russland zurückgekehrt. Ob er damit erneut Putins Autorität herausfordern will, wollte er nicht bestätigen: “Er befindet sich nicht auf dem Territorium von Belarus”, sagte Lukaschenko am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Minsk.
Der Anführer der berüchtigten Wagner-Gruppe hatte sich nach seiner gescheiterten Meuterei vor zwei Wochen angeblich überreden lassen, nach Belarus ins Exil zu gehen. Dies sagte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko, der den Deal vermittelt hatte.
Nicht nur Prigoschin, sondern auch ein erheblicher Teil der Wagner-Söldnergruppe sollte nach Belarus kommen. Laut Lukaschenko wären sie willkommen gewesen, um seine Soldaten auszubilden.
In dieser Zeit hörte man wenig von Jewgeni Prigoschin. Gerüchte aus Russland besagten, dass Präsident Putin gegen diejenigen vorging, die im Verdacht standen, an den Meutererplänen der Wagner-Köche beteiligt zu sein. General “Armageddon” Sergej Surowikin, der nach Angaben des US-Geheimdienstes im Verdacht stand, Prigoschin zu unterstützen, wurde von seinem Posten degradiert.
Nun wird darüber spekuliert, welche Pläne hinter Prigoschins Rückkehr nach Russland stehen. Laut Lukaschenkos Erklärung gegenüber der Presse war Prigoschins Ziel St. Petersburg. Prigoschins Privatjet wurde jedoch auf dem Flug von St. Petersburg nach Moskau am Mittwoch und dann nach Südrussland am Donnerstag geortet. Ob der Wagner-Chef an Bord war und was der Zweck der Reisen war, ist noch unklar.
Nach Ansicht von Experten könnte die Rückkehr Prigoschins nach Russland eine große Herausforderung für Putins Kontrolle darstellen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge würde nach der Ankündigung von Prigoschins Exil in Belarus sein ungestraftes Wiederauftauchen in Russland erhebliche Fragen zu Putins Autorität aufwerfen. Dies nach der Meuterei, die die schwerste Herausforderung für seine 23-jährige Machtausübung darstellte.
Lukaschenko war am Donnerstag nicht in der Lage zu bestätigen, ob seine Pläne zur Stationierung der Wagner-Kämpfer in Belarus noch in Kraft sind. Er wiederholte jedoch seine Drohung an den Westen: Belarus sei bereit, die von Russland zur Verfügung gestellten Atomwaffen einzusetzen, “wenn ihr eine Aggression begeht, wird die Antwort sofort erfolgen. Die Ziele stehen fest.”
Foto: Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
We use Cookies.
Kommentare anzeigen
Na das Spekulieren erreicht jetzt wieder einmal seinen HÖHEPUNKT.Einer weis mehr als der Andere . Solange es keine Beweise jeglicher Art gibt sind ALLE Mutmassungen Schall und Rauch. Vielleicht sind es auch Presseenten ,um von eigentlichen Geschehnissen abzulenken. Einesteils wissen die Geheimdienste ALLES und dann wissen Sie wieder garnichts.