Neue Reisewarnungen für Regionen im Nachbarland

Wieder erweitert das Auswärtige Amt seine Reisewarnung für beliebte Regionen in Europa. Nach den Küstenregionen Kroatiens und ganz Spanien mit Ausnahme der Kanaren wird nun auch der Großraum Paris sowie die Côte d’Azur mit einer Reisewarnung versehen.

Das Auswärtige Amt warnt seit Montagabend vor Reisen an die Côte d’Azur sowie zur Agglomeration Paris (Île-de-France), wo sich die Hauptstadt Paris befindet.

Nachdem das Infektionsgeschehen sich in beiden Regionen dramatisch verschärft hatte, wurde die Côte d’Azur und die Agglomeration Paris seitens des Robert-Koch-Instituts als Risikogebiet für eine Ansteckung mit dem Erreger Sars-CoV-2 eingestuft. In den vergangenen sieben Tagen wurden dort jeweils mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert.

Die Liste der Corona-Risikogebiete wird fortlaufend aktualisiert. Die Einstufung erfolgt nach einer gemeinsamen Entscheidung des Gesundheits-, Außen- und Innenministeriums. Die Reisewarnung ist kein Reiseverbot, sie ist jedoch für Reiserückkehrer mit einer Testpflicht verbunden. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen die Reisenden sich isolieren. Erst wenn ein negatives Ergebnis vorliegt, darf die Pflichtquarantäne verlassen werden. Die Reisewarnung hat allerdings auch positive Effekte für den Verbraucher: Wer eine Reise gebucht hat, die zum Abreisezeitpunkt als Risikogebiet eingestuft wurde, darf Pauschalreisen kostenlos stornieren. Laut Verbraucherschutz sollte das gleiche Recht für individuell gebuchte Flugreisen gelten. Grundsätzlich soll die Reisewarnung eine abschreckende Wirkung haben.

Die erwähnte Testpflicht bei Rückreise aus einem Risikogebiet wurde erst kürzlich von der Bundesregierung eingeführt und soll nach einem Vorschlag der Gesundheitsämter von Bund und Ländern wieder abgeschafft werden. Ein entsprechender Vorstoß wurde am Montag bekannt. Nach der Sommer-Reisesaison soll wieder eine Quarantäne-Pflicht für Einreisen aus Risikogebieten gelten. Kostenlose Tests für Reiserückkehrer soll es dann nicht mehr geben.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Bundesregierung eine Reisewarnung für Brüssel, Antwerpen, die Küstenregionen Kroatiens, das spanische Festland und die Balearen ausgesprochen. Zurückgezogen wurde die Reisewarnung für Luxemburg und die rumänischen Regionen Ialomita, Mehedinti und Timis.

Alle Reisewarnungen innerhalb der Europäischen Union bringen heikle Nebenwirkungen mit sich. So hat die Einstufung für Kroatien und Spanien insbesondere wirtschaftliche Konsequenzen, weil sie den Sommer-Tourismus in die Knie zwingt. In Brüssel, der EU-Hauptstadt, birgt die Reisewarnung politische Herausforderungen. Am Montag sagten mehrere Bundespolitiker ihre Reise zur belgischen Hauptstadt ab. Dort hätten diese jedoch Pläne zur laufenden EU-Ratspräsidentschaft vorstellen sollen.

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Martin Beier