Neue Turbulenzen: Sommerurlauber müssen mit drastischen Einschränkungen rechnen

Corona kommt im Sommer hoffentlich nicht zurück. Doch Urlaubern blüht dieses Jahr etwas ganz Anderes: Die größte deutsche Airline streicht Tausende Flüge im Sommer. Das wird drastische Konsequenzen auf die Urlaubssaison haben.

Im Sommer 2023 sollen mindestens 34.000 Flüge ausfallen. Das verkündete der deutsche Marktprimus Lufthansa. Betroffen seien vor allem Lufthansaflüge aber auch die der Töchter-Fluggesellschaften Eurowings und Swiss.

Jeder Zehnte Fluggast, der einen Lufthansa-Flug für kommenden Sommer gebucht hat, muss damit rechnen, dass dieser gestrichen wird.

“Die Lufthansa hat den Sommerflugplan 2023 ab Frankfurt und München angepasst”, ließ der Konzern über einen Sprecher mitteilen. Im Interview mit dem “Wirtschaftswoche” gab er Personalmangel als Grund an. Personal fehle nahezu überall: An den Flughäfen, bei den Bodenverkehrsdiensten, in der Flugsicherung und bei den Fluggesellschaften selbst.

Man habe sich dafür entschieden, den Flugplan auszudünnen, um mehr „Stabilität für das ganze System ermöglichen”, so die Lufthansa. Darüber hinaus warnte der Konzern, dass zu den besagten 34.000 Annullierungen noch weitere hinzukommen.

Andere Anbieter halten sich mit derartigen Schock-Meldungen zurück. Bereits im Zuge des aktuellen Streitchaos erklärten Tui und Condor zum Beispiel: „Kein Flug fällt aus“. Wenn es nötig sei, würden die Flüge verschoben über auf einen anderen Flughafen geplant. Aber jeder Fluggast soll wie geplant vereisen können.

Die Lufthansa musste bereits letztes Jahr 7000 Flüge ausfallen lassen, nachdem es im plötzlichen Reiseboom zu Personalengpässen kam. Der Sommer 2022 machte mit Chaos an den großen, deutschen Flughäfen Schlagzeilen. Reisende verpassten ihre Flüge, weil sie in der Abfertigung zu lange warten mussten. Tui und Condor verkündeten bereits damals, dass sie nicht unter Personalnot leiden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Airline hatten Tui und Condor auf Stellenabbau während der Pandemie verzichtet. Dementsprechend entstand auch keine Not, ihr Personal kurzfristig wieder aufzustocken.

Eine gute Nachricht kommt allerdings von Lufthansa: Während viele Airlines die Sitzfreiheit ihrer Kunden einschränkten, damit mehr Passagiere an Bord gehen können, steuert die Lufthanse nun in die Gegenrichtung: Ab Herbst 2023 soll die Kabinenausstattung auf Langstreckenflügen in allen Maschinen und in allen Klassen deutlich optimiert werden. Ziel der Umstrukturierung ist mehr Beinfreiheit für alle Fluggäste und eine größere Auswahl an Sitzplätzen. Beinstützen, Doppelbetten und sogar ganze Suiten sollen im neuen Angebot aufgenommen werden.

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  • irgendwann rächt sich alles - auch der Stellenabbau während der Coronapandemie. Glauben die Firmen etwa, dass sie immer noch mit ihren Mitarbeitern umspringen können wie vor 30 Jahren??
    Dann sind sie auf dem Holzweg.
    Die "Babyboomer" - denen immer gerne von den Arbeitgebern vorgehalten wurde, dass es von ihrer Sorte ja genug gibt, gehen so nach und nach in Rente - daran haben die Arbeitgeber wohl nicht gedacht.
    Aber egal - sie können ja mal bei den von Merkel eingeladenen Fachkräften nachfragen, ob sie die Lücken schließen können bzw. wollen.

  • Man könnte aber auch erst mal die deutschen Hartz V (jetzt Bürgergeld) Empfänger, die sich seit Jahren in der sozialen Hängematte ausruhen, an die Arbeit bringen. Dann brauchen wir auch weniger "Gastarbeiter" von außerhalb. Aber die deutschen Sozialschmarotzer sind sich ja zu fein zum Arbeiten.

  • Hallo bin gerade aus dem Urlaub zurück. Es ist erschreckend das Wir immer noch nach Frankfurt oder München usw. anreisen müssen ,um etwas weiter fliegen zu können. BER ist doch auch neu gebaut worden, um dieses Zenario abzuschaffen oder zu umfliegen um andere Verkehrsmittel zu entlasten. Schade das Wir als Bürger NICHTS machen können, um diesen Zustand abzuschaffen. Es ist natürlich für Jeden Fluggast ein Schock wenn Streiks angesagt sind und gestreikt wird. Doch sollte man Verständnis dafür aufbringen. Die Fluggesellschaften (einige) bieten Flüge für übertrieben 9,00€ nach Portugal an und verdienen dann noch Millionen, dann sollte man auch Verständnis aufbringen das die Mitarbeiter mehr Geld verdienen möchten.Denn das tägliche Leben wird auch nicht billiger. Die angeführte Sparpolitik recht sich jetzt und Alle die sich mit der Wirtschaft in einem Unternehmen beschäftigen, haben diese Entwicklung vorausgesehen und haben NICHTS dagegen unternommen.

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Stephan Heiermann