Nordkorea bombardiert den Süden mit Fäkalien

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un ist weltberühmt für nicht nur ein besonders brutales Regime, sondern auch für seine Exzentrizität. In seinem Kampf gegen das demokratische und weit mehr liberale Südkorea hat er jetzt eine neue Waffe eingesetzt, die weltweit allgemeines Entsetzen und Ekel hervorgerufen hat. 

Im Laufe der letzten Wochen hat er nämlich mehr als Tausend Ballons mit menschlichen und tierischen Exkrementen und anderem stinkendem Müll füllen lassen, um diese dann über die Grenze in den Süden zu schicken. Viele der Ballons sind im Zentrum der südkoreanischen Hauptstadt Seoul gelandet und haben dort ihren widerlichen Inhalt über die Bevölkerung und deren Wohnraum zerstreut. 

Nordkorea bezeichnet den Angriff gehässig als ein „Geschenke der Aufrichtigkeit“ und hat demnach keine Pläne, die gefährliche Müllentsorgung über dem Nachbarland einzustellen. Kim Jong-uns Schwester, Kim Yo-jong, spottete diese Woche sogar über die südkoreanischen Beschwerden und sagte, die Nordkoreaner würden lediglich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen. Seoul reagierte natürlich verärgert und bezeichnete die Aktion als niederträchtig und gefährlich.  

Südkoreas Verteidigungsminister Shin Won-sik sagte bei einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Austin Lloyd in Singapur am Sonntag, dass die Ballons als biologische Waffen betrachtet werden und deshalb nach Angaben des südkoreanischen Militärs gegen das Waffenstillstandsabkommen verstoßen. Die Idee, Ballons über die Grenze zu schicken, kommt allerdings von Südkorea, denn dort nutzen Aktivisten die gleiche Methode schon seit Jahren, um Flugblätter über dem nordkoreanischen Luftraum an die dortige Bevölkerung abzuwerfen. 

Im Gegenzug plant jetzt Südkorea einen eigenen Vergeltungsschlag gegen den Norden. Der ständige Ausschuss des Nationalen Sicherheitsrates des Landes berät im Augenblick darüber, ob man Nordkorea als Reaktion auf die Müllballons wieder mit Lautsprechern beschießen sollte.  Die Bombardierung durch Lärm und südkoreanische Propaganda im Grenzgebiet zum Norden hat sich nämlich in der Vergangenheit als sehr wirksam gezeigt und sogar dazu geführt, dass der Diktator im Jahre 2018 zum ersten Mal seit Jahrzehnten mit dem verhassten Nachbar Kontakt aufgenommen hatte, um über einen „Waffenstillstand“ zu verhandeln. 

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Alexander Grünstedt