In vielen Ortschaften auf Mallorca treten neue Regeln in Kraft. Urlauber müssen mit rigorosen Einschränkungen rechnen.
Mallorca steht kurz vor Notstand. Offiziell wurde die sogenannte Vorwarnstufe ausgerufen. Die Gemeinden reagieren mit rigorosen Regeln. Das trifft insbesondere Urlauber hart. Das erwartete Badevergnügen unzähliger Touristen wird deutlich eingeschränkt.
Die Wasserversorgung auf der Baleareninsel ist gefährdet. Zwar sind die Urlaubsorte von salzigem Meerwasser umgeben, das Trinkwasser jedoch wird immer knapper. Besonders schlimm trifft es die Gemeinde Deià, 30km vor Palma. Dort ist die Wasserversorgung seit Tagen unterbrochen. Wasser wurde deshalb rationiert, der Verbrauch scharf beschnitten. Auch Sterne-Hotels und Ferienhäuser sind davon betroffen.
Aktuell erhält die Gemeinde nur noch 170.000 Liter Wasser aus dem öffentlichen Wassersystem. Der durchschnittliche Tagesverbrauch liegt aber bei 600.000 Litern. Abgelegene Gebiete der Gemeinde stehen deshalb jetzt schon ohne Wasser da – teilweise auch Ferienhäuser. Der Stadtkern wird derzeit durch Lkws mit zusätzlichem Wasser versorgt. Das wiederum schröpft aber den Finanzhaushalt der Gemeinde. „Pro Woche kosten die Laster 13.500 Euro. Das Budget ist fast aufgebraucht, es reicht noch für anderthalb Wochen“, wird Bürgermeister Lluís Apesteguía in einem „Focus Online“-Bericht zitiert. Die Gemeinde behält sich vor, jedem Grundstück das Wasser abzudrehen, sollten dort Autos, gewaschen, Rasen besprengt oder Pools befüllt werden.
Höchstverbraucher auf Mallorca sind Einrichtungen für Urlauber. Für Rasenpflege, Pools und Duschen fallen Unmengen an Wasser an. Im Schnitt verbraucht ein Urlauber dreimal so viel Wasser wie ein Einheimischer auf der Baleareninsel. Diese Wahrheit trifft auch in anderen Gemeinden zu. Teilweise wurden deshalb Regeln erlassen, um den Wasserverbrauch der Touristen einzuschränken. Im Urlaubsort Andratx wurden deshalb die Strandduschen beschränkt. Die Gemeinde ist eine der drei Spitzen-Wasserverbraucher auf Mallorca. Mehr Wasser fällt nur in Palma und Calvià an.
Auf Mallorca klettern die Temperaturen seit Wochen immer wieder weit über 30 Grad. Die Hitze saugt das Wasser aus den Böden. Gleichzeitig fällt nicht genug Regen, um dies wieder auszugleichen.
Wasser ist auf Mallorca schon immer ein großes Thema. In den vergangenen Jahren ist es nur in Vergessenheit geraten, weil wegen der Corona-Pandemie weniger Touristen kamen. Die Urlauber sind nun zurück und mit ihnen der Vor-Corona-Wasserverbrauch. Gleichzeitig sind in diesem Jahr aber auch die Temperaturen besonders hoch. Deshalb spitzt sich die Lage so zu.
We use Cookies.