Österreich verlängert den Lockdown

Der Corona-Lockdown wird nun auch in Österreich um mindestens zwei Wochen verlängert. Am Sonntag begründete der Bundeskanzler Sebastian Kurz dies damit, dass die mutierte Version, die viel ansteckender sein soll, nun auch in Österreich nachgewiesen wurde. Dadurch hat sich die Lage deutlich verschärft.

Es sei nun das erklärte Ziel, den Handel und Museen ab 8. Februar unter strengen Auflage wieder zu öffnen. Ebenso sollen dann Dienstleistungsbetriebe wie Friseure wieder arbeiten dürfen. Dafür müssen aber die täglichen Neuinfektionen massiv sinken, so Kurz. Ausgangsperren und Fernunterricht der Schulen blieben bis dahin in Kraft. Weiterhin geöffnet bleiben allerdings Skipisten und Eislaufplätze.

Zum 25. Januar waren bislang Lockerungen geplant. Experten hatten jedoch frühzeitig vor der aus Großbritannien stammenden Virus-Mutation gewarnt. Nach ersten Erkenntnissen ist die hochansteckende Virus-Variante B.1.1.7 bereits stark in dem Alpenland verbreitet. Gesundheitsminister Rudolf Anschober sagte, dass das Virus den Österreichern in den nächsten zehn Wochen noch viel abverlangen werde. „Es wird die schwierigste Phase der Pandemie werden.“

Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 130 und 150

Die Zahl der Neuinfektionen lag am Sonntag bei 1.267. Zuletzt hatte sich in dem harten Lockdown die Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 130 und 150 eingependelt. Bei 136 lag dieser Wert am Sonntag in Deutschland. Der Zielwert, der von Kanzler Kurz ausgegeben wurde, liegt bei 600 bis 700 Neuinfektionen und einer Reduzierung der Inzidenz auf 50. Erst dann könne über ein Ende des Lockdown gesprochen werden. Mehr als 7.000 Menschen sind seit dem Beginn der Pandemie an oder mit Covid-19 gestorben. Überzeugt zeigte sich Kurz aber davon, dass durch das Impfen ein normales Leben im Sommer wieder möglich sein wird.

Ausgedehnt von einem auf zwei Meter wird nun in Österreich der Sicherheitsabstand, der zwischen den Menschen eingehalten werden muss. FFP2-Masken sind in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln künftig Pflicht. Die Regierung appelliert zudem an Firmen, Beschäftigte im Homeoffice arbeiten zu lassen. Es gibt aber keine, wie von Experten geforderte Pflicht auf Homeoffice.

Die Lage für die Gastronomie, Hotellerie und Veranstalter solle Mitte Februar neu bewertet werden, sagte Kurz. Doch erst im März wird frühestens eine Öffnung möglich sein. Die neuen Maßnahmen wurden nur ein Tag noch einer großen Demonstration gegen die Corona-Regeln verkündet.

Dabei hatten am Samstag etwa 10.000 Menschen in Wien gegen die Pläne zur Eindämmung der Pandemie protestiert. Weitestgehend wurde alle Regeln zum Abstand und der Maskenpflicht ignoriert. 23 Menschen sind festgenommen worden, gegen mehr als 300 Teilnehmer wurden von der Polizei Anzeigen erstatte.

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Martin Beier