Özil hat Erdogan zum Trauzeugen gemacht

Der Ex-Deutschland-Spieler Mesut Özil hat die ehemalige Miss Türkei geheiratet. Als Ehrengast und Trauzeuge erschien der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die DFB-Nationalspieler nahmen nicht an der Hochzeit teil.

Profi-Fußballer Mesut Özil und die türkische Schauspielerin Amine Gülşe (Miss Turkey World 2014), jetzt Amine Özil, gaben sich in Istanbul das Ja-Wort. Wie schon vor Wochen gemutmaßt, war auch der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zu Gast bei der türkischen Promi-Hochzeit. Erdogan nahm als Ehrengast Teil und wurde sogar Özils Trauzeuge. Medienberichten zufolge nahm der Präsident jedoch nur kurzzeitig an den Feierlichkeiten teil.

Özil, der gemeinsam mit seinen Eltern als Kind nach Deutschland eingewandert war, spielte über 10 Jahre für die deutsche Nationalmannschaft. 2018 nahm seine Karriere dort im Zuge seines Erdogan-Skandals ein jähes Ende. Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich aktuell mitten in der EM-Qualifikation. Darum nahmen die aktuellen DFB-Nationalspieler auch nicht an der gestrigen Hochzeit teil. Die Feier fiel auf den Vorabend zum Spiel gegen Weißrussland.

Amine Gülşe genießt in der Türkei mehr Aufmerksamkeit als der 30-jährige Fußballer, den sie geheiratet hat. 2014 wurde Gülşe zur Miss Turkey World. Darüber hinaus ist die 26-Jährige als Schauspielerin in türkischen Medien sehr präsent.

Özils Erdogan-Skandal
Der ehemalige deutsche Nationalspieler und der türkische Präsident machen immer wieder gemeinsam Schlagzeilen. Im Mai 2018, wenige Wochen vor dem WM in Russland, hatte Özil sich gemeinsam mit seinem damaligen Team-Kollegen Ilkay Gündogan und Präsident Erdogan bei einer Trikotübergabe fotografieren lassen. Das Foto machte heftige Schlagzeilen und beide Fußballer standen scharf in der Kritik, damit ein politisches Statement zu setzen. Während Gündogan sofort Stellung bezog und glaubhaft darstellte, dass das Foto eine „Geste der Höflichkeit“ ohne politisches Interesse gewesen sei, schwieg Özil lange. Die Fans reagierten mit Unverständnis und zeigten ihre Missbilligung mit Buhrufen und Pfiffen, sobald Özil gemeinsam mit der deutschen Mannschaft das Spielfeld betrat. Bei der WM fiel Deutschland durch eine miserable Leistung auf und schied ungewohnt früh aus. Danach wurde spekuliert, ob der Erdogan-Skandal schuld daran sei, dass die Mannschaft unkonzentriert spielte. Erst danach reagierte Özil, verkündete seinen Rücktritt und erklärte, dass er sich als Opfer von Rassismus sehe. Im selben Statement behauptete Özil auch, es sei bei dem Foto nicht um Politik gegangen, sondern darum, Erdogan als Staatsoberhaupt der Türkei, des Landes seiner Familie, zu respektieren.

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Sara Breitner