Offizielle Warnung: An vielen deutschen Bade-Stellen herrscht Lebensgefahr

Wer sich an heißen Tagen im Badesee oder an einem Fluss abkühlen will, sollte sich zuerst versichern, dass keine offizielle Warnung vorliegt. Denn Dutzende Gewässer in Deutschland sind verseucht und gefährlich, nämlich mit sogenannten Blaualgen, also Cyanobakterien.

Die gute Nachricht: Die Bundesrepublik Deutschland verfügt über Hunderte Bade-Stellen. All jene, die der EU als solche gemeldet sind, werden regelmäßig auf ihre Qualität überprüft. Dafür sind die Bundesländer zuständig: Wasserproben werden entnommen, diese auf Bakterien und Verschmutzung getestet. 

Schwimmen im Sommer – gesundheitsgefährdend?
Nun die schlechte: An zahlreichen Gewässern wurden Cyanobakterien, also Blaualgen gefunden, die sich bei Hitze explosionsartig vermehren und dem Menschen gesundheitlich gefährlich werden können. Beim Verschlucken oder Einatmen lösen sie gegebenenfalls Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Atemnot oder Hautreizungen aus. Besonders gefährlich sind sie für immunschwache Menschen, kleine Kinder oder Tiere – im schlimmsten Fall droht der Tod.

Für zahlreiche Badegewässer im ganzen Land wurden also offizielle Warnungen herausgegeben. Von den 270 Bade-Gewässern in Niedersachsen sind fünf von den Blaualgen betroffen. Für einige weitere gelten Warnungen aufgrund vermehrter Wasserpflanzen oder weißem Phosphor.

Tipps für Sommer in Bremen und Hamburg
In Bremen sollten Sie den Waller Feldmarksee meiden. In Hamburg ist der Eichbaumsee-Nord wegen Cyanobakterien gesperrt. Am Eichbaumsee-Ost gibt es dagegen Zerkarien, die juckende Quaddeln auf der Haut erzeugen können. Auch dort gilt also eine offizielle Bade-Warnung.

Badespaß in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind Barther Bodden (Glöwitzer Bucht) und Stettiner Haff gesperrt, ersterer wegen Fäkal-Keimen und zweiterer wegen Algen und Bakterien. Gerade immunschwachen Menschen drohen Durchfall und Entzündungen. Der Cantnitzer See ist mit Fäkal-Keimen belastet, drei weitere Seen zum Schwimmen zu stark verschmutzt. Blaualgen sorgen für Warnungen für fünf weitere Gewässer.

Urlaub an Nordsee und Ostsee unbedenklich?
In Schleswig-Holstein muss man sich nur vor dem Dobersdorfer See in Acht nehmen, denn er ist mit Fäkal-Keimen belastet. In Nordsee und Ostsee können Vibrionen vorkommen, die dramatische Wundinfektionen verursachen können, welche sogar Organversagen zur Folge haben können. Vorsicht auch vor Feuerquallen und Petermännchen – diese Fische haben Stacheln und sind im Sand vergraben. Wird man gestochen, können schmerzhafte Reaktionen die Folge sein, welche Wochen anhalten können.

Wo Sie in Berlin schwimmen können
In Berlin gibt es offizielle Warnungen für vier Bade-Stellen, ebenso verhält es sich in Brandenburg und Sachsen. In Sachsen-Anhalt sind zwei Bade-Stellen von der Blaualge verseucht, in Rheinland-Pfalz sind es fünf. Hessen und Nordrhein-Westfalen meldeten jeweils drei Stellen, an denen die Bakterien das Baden verleiden. In Baden-Württemberg fand man sowohl am Sunthauser See als auch am Metzisweilerweiher eklige Fäkal-Keime.

Aktuelle Warnungen und Verbote sind jeweils auf den Webseiten der Bundesländer zu finden. In Thüringen, Bayern und dem Saarland ist die Wasserqualität an allen Badestellen gut. Es gibt keine Warnungen.

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  • Wie können Fäkalienkeime ins Badeseewasser kommen ? Wir haben doch Kläranlagen welche solche Keime herausfiltern und Wasserproben werden dort suchgenommen.
    Da wären doch Flüsse zum Baden eher geeignet, weil das geklärte Wasser dann in die Flüsse läuft undi ncht in Badeseen.

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Martin Beier