Vier Schweizer wurden bei einem Segeltörn in spanischen Gewässern von einer Gruppe Orcas angegriffen. Die sogenannten Killerwale attackierten das Boot offenbar gezielt, um es zum Sinken zu bringen und waren damit erfolgreich. Das Phänomen ist eine wissenschaftliche Sensation.
Am 5. Mai, kurz nach Mitternacht, wurde ein Ausbildungstörn mit schweizerischer Besatzung von Orcas attackiert, bis das Boot sank. Die völlig schockierte Crew setzte einen Hilferuf ab und konnte gerettet werden. Das Segelboot ist gekentert.
Das Geschehen ist kein Einzelfall, wie unter anderem die „Deutsche Stiftung Meeresschutz“ auf ihrer Webseite berichtet. Seit 2020 werden vor der Straße von Gibraltar immer wieder Segelboote von Orcas attackiert. Wissenschaftler beobachten den Vorgang sehr genau und wissen: Es handelt sich um dieselbe Gruppe Wale. Diese bringen offenbar schon ihren Kindern bei, Segelboote zu rammen.
Die Vorfälle werden seit Juli 2020 registriert. Im ersten Jahr wurden 51 Interkationen zwischen Orcas und Booten gemeldet, im zweiten Jahr 185. Letztes Jahr wurden 207 Überfälle auf Boote gemeldet. Die Orcas zeigen dabei ein klares „Beuteschema“. Ihre Ziele sind fast immer Segelboote von unter 15 Metern Länge. Im Internet finden sich zahlreiche Videos von geschockten Seglern, die dieses Verhalten filmten. Manche vermuten Aggression. Andere sind sich sicher, dass es sich um ein Spiel handelt. Wenn diese massiven Tiere aggressiv wären, könnten die jedes Boot binnen Minuten zum Sinken bringen, vermutet ein deutscher Segler, dessen Boot bereits von Orcas herumgeschaukelt und beschädigt, nicht aber zum Sinken gebracht wurde.
Etwa 25 Prozent der Interkationen sind so intensiv, dass die Boote sinken bzw. abgeschleppt werden müssen, berichtet die Deutsche Stiftung Meeresschutz. Die Gründe für dieses Verhalten sind unklar. Wissenschaftler vermuten, dass es irgendwann am Anfang einen Vorfall zwischen einem Segelboot und Orcas gegeben haben muss. Die Meeressäuger sind extrem intelligent, koordiniert und kommunikativ. Sie haben offenbar gemeinsam gelernt, gezielt die Ruder von Segelbooten zu rammen und die Boote auf diese Weise herumzuschubsen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist unklar, ob sie das aus Aggression heraustun oder ob es sich um ein Spiel handelt. „Das Ganze hat sich anscheinend verselbstständigt. Der ursprüngliche Auslöser spielt wahrscheinlich keine Rolle mehr. Sie machen das, weil sie es können und weil es ihnen in irgendeiner Form Freude bereitet“, sagt der Biologe Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschutz.
Für Segler gibt es klare, deeskalierende Handlungsanweisungen. Die Forscher sind sich sicher, dass die Orcas nämlich genau beobachten, wie die Menschen reagieren. Die beste Möglichkeit eine unangenehme Orca-Begegnung zu überstehen, sei es, möglichst ruhig zu bleiben, damit die Wale das Interesse verlieren.
We use Cookies.
Kommentare anzeigen
Klar ist: diese Orkas müssen (auf kurz oder lang) natürlich weg!!!
Tja, und dass die tausende von Segelbooten und andere Boote sich ständig im Lebensbereich der Meerestiere bewegen und diesen massiv stören/verschmutzen... das ist dann völlig egal.
Könnte ja auch sein, dass sich manche Bootsbesitzer schon einen Spaß aus dem Jagen von Orkas gemacht haben, oder sonst ´was.
Aber nein, der Mensch ist niiieee Schuld! Immer das Tier ist der Aggressor.
Man sollte ganz dringend auch auf dem Meer nur bestimmte, begrenzte Bereiche und Routen für den Schiffsverkehr zulassen. Und sowieso den Sportbootbetrieb ganz verbieten.
Da redet man immer von Klimaschutz und Umweltverschmutzung, aber dass die völlig unnötigen Umweltverschutzungen ´mal abgestellt werden, davon redet Keiner. Denn das würde ja Verzicht bedeuten. Und das geht ja gaaaar nicht. Maßloser Konsum und Spaß ist ja die Devise. Denn damit wird Geld verdient. Traurig.
Danke KRR für diesen absolut richtigen Kommentar, genau so ist es!
genau - ich schließe mich der Meinung von KRR auch an