Gefangen: Eine einfache Zugfahrt durch den Eurotunnel wurde für Hunderte von Fahrgästen zu einem Albtraum. Das Drama begann, als ein Zug unerwartet in der Mitte des Tunnels stehen blieb. Stunden später machten die Fahrgäste einen alptraumhaften Marsch unter dem Ärmelkanal.
Der Eurotunnel ist ein 50,46 Kilometer langer Eisenbahntunnel, der Folkestone mit Coquelles unter dem Ärmelkanal an der Straße von Dover verbindet. Mit einer Länge von 37 km unter dem Meer ist er der längste Unterwassertunnel der Welt.
Am Dienstagabend ereignete sich ein Alptraum: Ein Zug blieb unerwartet im Tunnel stehen, fast auf halbem Weg zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich, und die Fahrgäste saßen stundenlang fest, ohne zu wissen, was los war. Schließlich wurde ein Team losgeschickt, um die Passagiere durch den Notdiensttunnel zu evakuieren, während die Behörden die Betriebsstörung untersuchten.
Der Gang durch die Dunkelheit dauerte mehrere Stunden. Während dieser Zeit erlitten einige Menschen Panikattacken und mehrere begannen zu weinen. Michael Harrison aus Cranbrook, Kent, einer der Passagiere des evakuierten Zuges, sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass er “sechs Stunden nach dem Einsteigen endlich in Folkestone ankam”.
Eine Passagierin, die auf dem Rückweg von ihrem Urlaub in Frankreich nach Birmingham war, sagte der Nachrichtenagentur PA: “Der Wartungstunnel war schrecklich. Es war wie in einem Katastrophenfilm.” Sie sagte weiter: “Wir gingen einfach in den Abgrund, ohne zu wissen, was passierte. Wir mussten alle in dieser langen Schlange unter dem Meer ausharren.”
Bei dem Zug handelte es sich um den Eurotunnel Le Shuttle, der um 15.50 Uhr zwischen Calais und Folkestone verkehrt. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern noch an. Der Betreiber Le Shuttle gab an, dass der Alarm des Zuges ausgelöst wurde. Daraufhin wurde der Zugbetrieb eingestellt, um eine Untersuchung des Problems zu ermöglichen.
Später bestätigte das Unternehmen gegenüber der BBC, dass der Zug tatsächlich nicht ausgefallen war. Der Stillstand war lediglich auf das Auslösen der Alarme zurückzuführen. Offenbar ist dies Teil des Standardverfahrens, erklärt aber nicht die lange Wartezeit für die Fahrgäste.
Ein Ersatzzug, der normalerweise Busse befördert, nahm schließlich die gestrandeten Fahrgäste auf und brachte sie zum Terminal in Folkestone. Nach dem Vorfall blieb der Tunnel über Nacht geschlossen. Heute Morgen teilte Eurotunnel mit, dass sich der Betrieb wieder normalisiert hat.
Foto: Eurotunnel, Getlink, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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