Aus dem Umfeld von Präsident Erdoğan kommt eine gewaltige Ankündigung: Die Beziehungen der Türkei zu Europa könnten sich für immer verändern. Die Türkei hat einen Antrag auf Beitritt zu einem Bündnis mit Russland gestellt.
EU: Ernste Bedenken gegenüber der Türkei
Seit vielen Jahren führen die Türkei und die Europäische Union Gespräche über den Beitritt der Türkei zur EU. Immerhin grenzt die Türkei an zwei EU-Mitgliedstaaten, Bulgarien und Griechenland. Die Gespräche laufen eigentlich schon seit 1987, aber in den letzten 8 Jahren wurden keine weiteren Fortschritte in Richtung eines Übereinkommens erzielt.
Hierfür gibt es mehrere Gründe: Obwohl die Türkei bei europäischen Urlaubern sehr beliebt ist, hat das Land auch eine dunkle Seite. Die EU hat ernsthafte Bedenken über Menschenrechtsverletzungen und Defizite bei der Rechtsstaatlichkeit geäußert. Nun hat sich Präsident Erdoğan offenbar entschlossen, eine Alternative zu suchen.
Türkei hat Beitritt zur BRICS-Gruppe beantragt
Die Türkei hat offiziell beantragt, Mitglied der BRICS-Gruppe zu werden. Dies wurde am Dienstag, dem 3. September, bekannt gegeben. Bei den BRICS handelt es sich um einen Zusammenschluss von Ländern zu wirtschaftlichen Zwecken. Zu ihren größten Mitgliedern gehören Russland und China. Russland hat in diesem Jahr den Vorsitz der BRICS-Gruppe inne.
Weitere Mitglieder der BRICS-Gruppe sind Brasilien, Indien und Südafrika sowie die neu hinzugekommenen Länder Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate. Nun scheint die Türkei beschlossen zu haben, dass die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe für sie von größerem Vorteil sein würde. Laut BILD könnte das Bündnis bereits im Oktober über die Mitgliedschaft der Türkei abstimmen.
Mitgliedschaft der Türkei in den BRICS könnte weitreichende Folgen haben
Sollte die Türkei Mitglied der BRICS werden, würde dies sicherlich das Ende ihrer Bestrebungen bedeuten, der Europäischen Union beizutreten. Die Entscheidung der Türkei, einem Bündnis mit Russland beizutreten, würde auch ganz Europa und dem Westen insgesamt Sorgen bereiten: Immerhin ist die Türkei auch Mitglied der NATO.
Manche glauben, dass Erdoğan ein falsches Spiel treibt: Der Türkei-Experte Eren Güvercin weist darauf hin, dass der türkische Präsident seit vielen Jahren eine Doppelstrategie verfolgt – die geopolitische Bedeutung der Türkei für den Westen zu erhöhen und gleichzeitig ein gutes Verhältnis zu Russland aufrechtzuerhalten. Güvercin warnt, der Westen dürfe sich nicht von Erdoğan erpressen lassen.
Nach Angaben eines Sprechers der regierenden türkischen AK-Partei hatte Präsident Erdoğan wiederholt davon gesprochen, dass die Türkei Mitglied der BRICS werden wolle: „Der Prozess ist im Gange“.
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BRICS ist die Zukunft. Die Mitgliedsstaaten sind stark und Willens. Die EU ist tot. Sie hat sehr gut angefangen und wurde systematisch durch Schwachsinn und Korruption zerstört. Leider.
Erpressung die Türkei will Druck damit machen das SIE Mitglied der EU wird. Denn wie angesprochen ist die Türkei Nato Mitglied und das hätte Auswirkungen auf ALLE EBENEN, die Wir nicht überblicken. Es wäre ein TIEFSCHLAG gegen die EU !!