Paukenschlag: Forscher machen Entdeckung, die Millionen von Leben retten könnte

Fast 2 Millionen Menschen in Deutschland sind an Alzheimer erkrankt, und die Zahl der Fälle nimmt besorgniserregend zu. Doch jetzt gibt es einen echten Lichtblick am Horizont: Forscher berichten von einem Durchbruch bei der Früherkennung von Alzheimer, der sogar zu präventiven Behandlungen führen könnte.

Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft treten in Deutschland Tag für Tag durchschnittlich etwa 900 neue Demenzerkrankungen auf. Ein großer Teil davon ist auf die Alzheimer-Krankheit zurückzuführen. Die Symptome beginnen meist mit Vergesslichkeit und Schwierigkeiten, sich auszudrücken. Auch ein nachlassendes Interesse an Aktivitäten kann ein Zeichen sein. Im Verlauf der Krankheit kommt es dann zu Gedächtnislücken, d. h. zur Unfähigkeit, sich an Namen und sogar an die nächsten Angehörigen zu erinnern. Es folgen Persönlichkeitsveränderungen. Menschen mit fortgeschrittener Alzheimer-Krankheit sind nicht mehr in der Lage, neue Informationen zu speichern, und können sich oft überhaupt nicht mehr um sich selbst kümmern.

Bei den meisten Menschen wird Alzheimer erst dann diagnostiziert, wenn sich die Symptome zu verschlimmern beginnen – die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt dann etwa 8 Jahre. Ein Forscherteam der University of Warwick (Vereinigtes Königreich) und der Fudan University (Shanghai) hat nun jedoch einen Durchbruch erzielt: Im Blut von Personen, die später an Demenz erkrankten, wurden 11 bedeutende Protein-Biomarker identifiziert. Das Besondere an der Studie ist der lange Zeitraum, den sie abdeckt. Zwischen 2006 und 2010 wurden Blutproben von 52.645 gesunden Teilnehmern entnommen und eingefroren. Bis März 2023 hatten 1417 dieser Personen eine Demenzerkrankung entwickelt. Durch die nachträgliche Analyse dieser Proben und die Berücksichtigung anderer Faktoren wie Geschlecht und Alter gelangten die Forscher zu einem Test, der in der Lage ist, Demenz mit einer Genauigkeit von 90 % Jahre im Voraus zu erkennen, lange bevor die ersten Symptome auftreten.


Dies könnte wirklich Leben retten, da, so hoffen die Forscher, mit diesem Wissen in Zukunft präventive Behandlungen entwickelt werden können. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine Heilung für die Alzheimer-Krankheit. Aber schon die Früherkennung in einem solchen Ausmaß könnte einen großen Unterschied machen, denn sie würde die Anwendung von Techniken und Medikamenten ermöglichen, die die Lebensqualität erheblich verbessern und den Betroffenen erlauben, ihre Unabhängigkeit länger zu bewahren.

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Kai Degner