Paukenschlag: Verbraucher stehen bald vor leeren Regalen

Verbraucherinnen und Verbraucher in ganz Deutschland müssen sich gefasst machen: Die Supermärkte müssen demnächst hunderte Produkte aus dem Sortiment nehmen, weil sie absichtlich zugesetztes Mikroplastik enthalten. Dies wird ab dem 15. Oktober per Gesetz verboten sein.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher könnten schon bald eine große Lücke im Regal vorfinden, wenn sie ihr Lieblingsduschgel oder ihre Lieblingsseife suchen. Ab dem 15. Oktober müssen alle Supermärkte in Deutschland damit beginnen, Produkte aus ihrem Sortiment zu nehmen: Dann tritt ein neues Gesetz in Kraft, das das Aus für alle Produkte bedeutet, die Mikroplastik enthalten.

Forscher haben kürzlich eine höchst besorgniserregende Tatsache berichtet: Im Laufe seines Lebens nimmt ein Mensch durchschnittlich 18 Kilogramm Plastik zu sich. Der größte Teil davon kommt in Form von Mikroplastik vor. Dabei handelt es sich um kleine, feste synthetische Polymerpartikel von weniger als 5 mm Größe, die in unserer Nahrung, unserem Wasser und der Luft, die wir einatmen, vorkommen.

Mikroplastikpartikel sammeln sich an zahlreichen Stellen in unserer Umwelt an und gelangen von dort aus in die Nahrungskette. Bei Autopsien wurde Mikroplastik sogar in wichtigen Organen wie Lunge, Leber, Milz und Nierengewebe gefunden. Und nicht nur die menschliche Gesundheit wird beeinträchtigt: Mikroplastik stellt auch für Tiere eine ernsthafte Bedrohung dar.

Aus diesem Grund hat die EU ein neues Gesetz beschlossen: Ab dem 15. Oktober sollen alle Verbraucherprodukte, die Mikroplastik enthalten, aus den Regalen verschwinden.

Von dem Verbot sind zunächst vor allem Kosmetika betroffen, denen absichtlich Mikroplastik zugesetzt wurde, wie Hautcremes, Duschgels, Seifen und Duftstoffe. Bestimmte Pflanzendünger/Schutzsprays und sogar Kinderspielzeug werden ebenfalls betroffen sein. Um den Herstellern die Möglichkeit zu geben, Alternativen zu entwickeln und die Formulierungen ihrer Produkte zu ändern, möchte die EU-Kommission eine schrittweise Reduzierung der mikroplastikhaltigen Produkte erwirken. Auf diese Weise soll Mikroplastik in den kommenden Jahren komplett aus Verbraucherprodukten verschwinden.