Rund 60 Millionen Menschen in Deutschland nutzen Whatsapp. Obwohl es Alternativen gibt, würde ein plötzliches Verschwinden des Messaging-Dienstes für viel Ärger sorgen. Doch genau das ist es, was die Betreiber von Whatsapp jetzt ernsthaft in Erwägung ziehen: Den Rückzug von Whatsapp und das schon im August.
Whatsapp gibt es nun schon seit über 10 Jahren, und für viele von uns ist es die bevorzugte App für Nachrichten und Anrufe. Im Laufe der Jahre hat Whatsapp immer neue Funktionen hinzugefügt: Viele davon wurden eingeführt, um die Nutzererfahrung zu verbessern, andere, um den App-Betreibern etwas Geld zu bringen, und dann gab es noch einige ziemlich umfangreiche Sicherheitsfunktionen, die hinzugefügt wurden, um den Nutzern ihre Privatsphäre und den Schutz ihrer Daten zu gewährleisten.
Und genau das steht jetzt auf dem Spiel. In Indien wird Whatsapp aufgefordert, seine Verschlüsselung zu brechen und Zugang zu den Nachrichten und Medien seiner Nutzer zu gewähren. Nach Angaben der Betreiber der App würden sie Whatsapp aber lieber ganz zurückziehen, als eine solche Verletzung der Privatsphäre zuzulassen. Rund 540 Millionen Nutzer wären davon betroffen.
Der Grund für die aktuelle Kontroverse ist, dass die indische Regierung vor kurzem eine neue Regelung eingeführt hat: Jeder Dienst mit mehr als 5 Millionen registrierten Nutzern muss den Behörden oder einem Gericht auf Anordnung Zugang zu Informationen gewähren, die es ermöglichen, den ursprünglichen Verfasser einer Nachricht ausfindig zu machen. Nach dem Gesetz müsste Whatsapp also sein Datenschutzversprechen brechen, seine Verschlüsselung umgehen und die geforderten Daten herausgeben.
Derzeit sind also nur Whatsapp-Nutzer in Indien vom Aus der App bedroht: Ob eine Ausnahme von der neuen Regelung gemacht wird oder Whatsapp seine Drohung wahr macht und über eine halbe Milliarde Nutzer ohne App-Zugang lässt, bleibt abzuwarten. Die Entscheidung über das Schicksal der App wird am 14. August fallen. Und da die Besorgnis über den Missbrauch von verschlüsselten Apps wie Whatsapp weltweit zunimmt, wird Indien möglicherweise nicht das letzte Land sein, das versucht, Zugriff auf die Nachrichten der Nutzer von Messaging-Diensten zu erhalten.
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EGAL
Ist doch ok, wenn das gerichtlich angeordnet wird und ein berechtigtes Interesse nachgewiesen wird.
Ist hoffentlich auch in Deutschland möglich.