Polarluft wirbelt Wetter durcheinander – mit Folgen für Deutschland

Heiße Wüstenluft aus dem Süden bestimmt derzeit das Wetter in Mitteleuropa. Es gibt viel Sonnenschein und das Thermometer klettert verbreitet auf Werte über 40 Grad. Nun kündigt sich ein großer Wetterwechsel in Europa an. Dabei stößt kalte Polarluft in den Westen des Kontinents vor. Damit wird die extreme Hitze verdrängt.

Polarluft drängt nach Westeuropa

Besonders bemerkbar macht sich die Abkühlung ab Freitag auf den britischen Inseln, in Frankreich und Nordspanien. Während am Donnerstag noch 42 Grad in Paris erwartet werden, fallen die Temperaturen bis Samstag auf 22 Grad, ein Temperatursturz um sagenhafte 20 Grad. In der selben Zeit fällt das Thermometer in London von 38 auf 22 Grad. In abgeschwächter Form kommt der Wetterwechsel auch in Deutschland an. Statt 39 Grad werden sich die Temperaturen bei rund 30 Grad wiederfinden. Somit bleibt es zwar hochsommerlich heiß, aber nicht mehr so extrem.

Westeuropa: Ungewöhnlicher Sturm kündigt sich an

Die Polarluft bringt neben den Temperaturstürzen auch heftiges Unwetterpotential mit sich. Für den Donnerstag kündigt sich in Irland ein Sturm an, der für diese Jahreszeit absolut ungewöhnlich ist. Denn normalerweise sind der Herbst und das Frühjahr die klassischen Sturmzeiten auf den britischen Inseln, da dann die Großwetterlage häufig Tiefdruckgebiete über diese Regionen lenkt, aus denen sich dann Stürme entwickeln. Für gewöhnlich befinden sich solche Tiefdruckgebiete eher über Spanien und Frankreich.

Deutschland: Schwere Gewitter sind möglich

Das Unwetterrisiko steigt in Deutschland ebenfalls an. Dies erfolgt allerdings nicht in Form von Stürmen, sondern es können sich lokal schwere Gewitter bilden. Speziell den Westen und Süden des Landes wird dies besonders treffen, da hier heiße Wüstenluft auf kühle Polarluft trifft und somit das Gewitterrisiko extrem gefördert wird.

Saharaluft wird nach Skandinavien abgelenkt

Die derzeit herrschende Saharaluft wird durch den arktischen Kaltlufteinfluss im Westen weiter nach Skandinavien verdrängt. Am Freitag und Samstag werden so neue Temperaturrekorde für Norwegen und Schweden erwartet. Am Samstag soll es dabei in Trondheim in Norwegen bis zu 32 Grad warm werden, der aktuelle Rekord liegt dort bei 31,1 Grad. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur liegt für den Juli bei 19 Grad.

Neuer Schwall arktischer Luft kündigt sich an

Aber auch dort wird sich die Hitze nicht lange halten. Nächste Woche folgt ein weiterer Schwall arktischer Kaltluft, die von Nordosten hereinströmt. Somit endet die Hitzewelle in Nord- und Mitteleuropa. Momentan sprechen die meisten Wettervorhersagen dafür, dass es ab Freitag für die nächsten zwei Wochen mit den Temperaturen stetig bergab gehen wird. Dann pendeln sich in Deutschland die Temperaturen auf erträgliche 27 Grad ein, was für diese Jahreszeit absolut normal wäre. Im Juli beträgt die Durchschnittstemperatur in Deutschland rund 22 Grad.

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Author
Jerry Heiniken