Auf die Schlagzeilen rund um den „Blitzer-Marathon“ folgte nun eine Überraschung: Das Aus für die gefürchteten Radar-Fallen in der Region Görlitz in Sachsen. Betroffen sind die sogenannten Semi-Stationen, weil gleich mehrere von Vandalen in die Luft gesprengt wurden.
Aufregung im Landkreis Görlitz in Sachsen, der sich genau 85 Kilometer parallel zur polnischen Grenze erstreckt. An den Bundesstraßen B6, B98 und B115 standen einige Radar-Fallen in Form teurer Anhänger, auch Semi-Stationen genannt. Diese wurden mutwillig in die Luft gesprengt, dadurch zerstört und werden jetzt endgültig nicht mehr ersetzt.
Illegale Böller mit großer Sprengkraft genutzt
Da auf polnischen Märkten gefährliche und in Deutschland illegale Böller erhältlich sind, haben die Vandalen ein leichtes Spiel. Sie nutzten die enorme Sprengkraft, um die Blitzer-Anhänger, die ohne Aufsicht am Straßenrand standen, zu ruinieren. Der Landkreis Görlitz gibt zu Protokoll: „An zwei Tatorten wurden Reste von Pyrotechnik gefunden. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die Anlagen in Neugersdorf und in Friedersdorf mit Pyrotechnik beschädigt wurden.“
Vom dritten Blitzer-Anhänger waren nur noch Reste zu erkennen. „In Königshain gab es aufgrund der vollständigen Zerstörung zumindest für die Bußgeldstelle keine konkreten Hinweise auf eine bestimmte Vorgehensweise“, so ein Sprecher des Landrats Stephan Meyer (CDU). Die gesprengten Blitzer in Friedersdorf und Neugersdorf waren noch zu retten, der in Königshain allerdings ein Totalschaden.
Verleiher bringt keine neuen Geräte
Der Landkreis Görlitz hatte die Anhänger vom Verleiher lediglich geleast hatte, daher lag der Schaden in Höhe von 150.000 Euro beim Verleiher. Dieser weigert sich daher, weitere Geräte zur Verfügung zu stellen. Der Sprecher von Landrat Meyer: „Der Landkreis Görlitz wird künftig von der Nutzung einer Semi-Station (Blitzer-Anhänger) absehen beziehungsweise absehen müssen, da zum einen der bisherige Anbieter kein solches Gerät mehr zur Verfügung stellt, und es aktuell keine taugliche und bezahlbare Alternative mit notwendigen Sicherheits- und Schutzsystemen auf dem Markt gibt.“
Künftig nur mobile Messungen
Das Fehlen der Blitzer-Anhänger sei schmerzhaft, heißt es weiter. „In den Nutzungsjahren hatte die Bußgeldstelle des Landkreises Görlitz durchschnittlich circa 250.000 Euro pro Jahr an Einnahmen zu verzeichnen“, so ein Kreis-Sprecher. In Ost-Sachsen soll der Fokus künftig auf „mobile Geschwindigkeitsmessungen“ gelegt werden, also einen Aufpasser für jede Radar-Falle.
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Ein paar Scharfschützen in einiger Entfernung hätte genügt! Die hätten nie wieder was gesprengt!
@Fidyka
Tun Sie sich selbst einen Gefallen und suchen Sie sich bitte einen guten Therapeuten
der Ihnen zielgerichtet weiterhilft.
Scharfschützen - gehts noch ?