Wenn zwei sich streiten, freut sich ein Dritter. In diesem Fall die Kunden. IKEA und Lidl sind in einen ungewöhnlichen Wettbewerb gegangen. Dadurch sind nun die Preise für eine ganze Produktsparte in den Keller gerutscht.
Lidl ist aktuell ins Möbelgeschäft eingestiegen und drückt da ordentlich auf die Preise. Gleich zweimal hintereinander senkte der Discounter sein Angebot – zum Vorteil der Kunden. In der Aktionswoche am 5. August nahm Lidl drei Möbelstücke ins Sortiment: eine Garderobe mit Ablage, eine schlichtere Garderobe mit modischen Haken und ein Schuhbänkchen. Alle drei Teile ähneln den Artikeln einer IKEA-Kollektion. Die Marketing-Abteilung des Discounters war sich der Ähnlichkeit absolut bewusst und warb ganz offenkundig mit einem Vergleich zu den IKEA-Produkten. Auf einer schicken Seite werden mit der Überschrift „In deiner Lidl-Filiale“ die Lidl-Produkte beworben, daneben in grau „Angebot bei Ikea“.
Der schwedische Möbelriese reagierte prompt und senkte den Preis für besagte Artikel um rund 50 Prozent und unterbot damit die Preise bei Lidl. In seinem Werbekatalog beschriftet IKEA das Angebot mit „A Lidl bit günstiger“ und machte damit keinen Hehl aus dem Konkurrenzkampf. IKEA spielt damit auf das englische „a little bit“ an, was „ein bisschen“ bedeutet.
Im Internet feiern IKEA-Fans das Angebot. Und jeder, der davon profitieren will, kann noch geschwind bei IKEA vorbeischauen. Eigentor für Lidl – gut für alle Kunden, die eine neue Garderobe oder ein Schuhregal brauchen.
Aldi schafft Papierprospekt ab
Einen vergleichbaren Wettstreit wird es mit Aldi Süd nicht mehr geben. Der stärkste Konkurrent von Lidl wird nämlich überhaupt keine Werbung mehr drucken. Aus Gründen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit wird der Papierprospekt von Aldi abgeschafft. Die Angebote von Aldi kann man zukünftig nur noch im Online-Katalog ansehen oder sich direkt aufs Smartphone schicken lassen. Die Umstellung erfolgt ab dem 19. August im Rahmen einer Testphase in zunächst 90 Aldi-Filialen in Hessen. Danach wird sich zeigen, ob Aldi das neue Konzept auf alle Standorte ausbreitet. Vermutlich ist der Discounter noch nicht ganz sicher, wie viele Kunden tatsächlich noch durch die Werbeprospekte blättern und wie viele schon längst auf digitale Informationsquellen zurückgreifen. Letztlich kann die Änderung aber den Kunden zugutekommen. Papier sparen, heißt auch Kosten sparen – und das kann der Discounter dann auch bei den Preisen weitergeben.
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