Putins geheime Pläne: Was hinter dem Waffenstillstand steckt

Findet der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine endlich ein Ende, oder handelt es sich um einen von Putins Tricks? Der angebliche Waffenstillstand ist in Wirklichkeit eine Variante, sich dem russischen Volk als Sieger zu verkaufen und die annektierten Gebiete zumindest zum Teil zu behalten.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet am Freitag erstmalig über einen angeblich von Putin vorgeschlagenen Waffenstillstand in der Ukraine. Diese Information soll aus gleich vier Quellen gekommen sein. Wenn der Krieg quasi „eingefroren“ wird, hätte das für den Diktator gleich mehrere Vorteile.

Nach der derzeitigen Lage wäre Putin im Besitz erheblicher Teile der vier ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Diese hatte er im September 2022 annektieren lassen. Auch wenn ihm bei Waffenstillstand nicht die vollständige Kontrolle über diese Regionen bleiben würde, könnte er seinem Volk den Krieg dennoch als Sieg verkaufen, so die Quellen aus dem Kreml.

Aber der Machthaber sei auch in der Lage und willens, weiterzukämpfen, nämlich falls Kiew und der Westen auf den Vorschlag nicht eingehen sollten, heißt es weiter. „Putin kann so lange kämpfen, wie es nötig ist. Aber er ist auch zu einem Waffenstillstand bereit – um den Krieg einzufrieren.“ Diese Nachrichten muten fast wie Botschaften an, die nicht zufällig an die Öffentlichkeit gedrungen sind. Kein Wunder, denn weder der Westen noch Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigen sich offen für Verhandlungen mit Russland.

Die Message gegenüber dem russischen Volk sei schon vorbereitet: „Putin wird sagen, dass wir gewonnen haben, dass die Nato uns angegriffen hat und wir unsere Souveränität behalten haben; dass wir einen Landkorridor zur Krim haben, was wahr ist“, sagte eine der Quellen. Experten befürchten, dass der russische Diktator einen eingefrorenen Konflikt oder Waffenstillstand zur Aufrüstung nutzen würde. Das gäbe ihm die Möglichkeit, den Westen in Sicherheit zu wiegen und später umso härter zuzuschlagen.

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  • Mal ehrlich: ein Waffenstillstand ist das wohl Beste, was Herrn P. aus M. in R. passieren könnte, aus den oben beschriebenen Gründen; vor allem aber, weil er so in aller Seelenruhe seine Truppen restrukturieren und auf den notwendigen Stand bringen kann, um zumindest die Ukraine komplett erobern zu können. Und er könnte nach Belieben neu angreifen, ohne einen Friedensvertrag zu brechen (so ihn das überhaupt stören würde).
    Zwickmühle: gibt man ihm die Ruhe nicht, kann der Westen schnell genug genügend Nachschub liefern? Also heißt das Spiel nicht mehr "Wie mache ich es richtig", sondern "Wie mache ich es weniger falsch ... "

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Martin Beier