Während die ganze Welt mit Besorgnis schon seit Monaten die Phlegräischen Felder in der Nähe des Vesuvs in Süd-Italien beobachtete, weil sich dort verstärkt beunruhigende Zeichen eines Mega-Ausbruchs bemerkbar machten, sind gleich zwei Vulkane in der unmittelbaren Nachbarschaft ihrem gigantischen Bruder zuvorgekommen. Bereits am 4. Juli brach der Ätna auf der italienischen Insel Sizilien aus und bot den Anwohnern und Touristen, die sich dort im Augenblick aufhalten, einen schaurig-schönen Anblick durch fotogene Feuerfontänen und Lavaströme.
Die mit dem Ausbruch verbundenen Aschewolken beeinträchtigen jedoch die Luft- und Sichtverhältnisse auf der Insel und haben heute dazu geführt, dass Sizilien nicht nur den Catania Flugplatz bis auf Weiteres schließen, sondern auch die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Beeinträchtigungen warnen musste.
Noch schlimmer wurden die Verhältnisse im süditalienischen Mittelmeerbereich, nachdem auch noch der benachbarte Stromboli Vulkan auf der gleichnamigen Insel ausgebrochen war. Dort haben die Behörden heute die allerhöchste Alarmstufe ausgerufen, nachdem sich ein gigantischer sogenannter pyroklastischer Strom gebildet hatte, der jetzt in Richtung Meer zieht und an der Küste entlang gleitet. Vulkanologen, die die Entwicklung der beiden Vulkane kontinuierlich verfolgen und messen, gehen davon aus, dass keiner der beiden feuerspeienden Berge mit seinen Ausbrüchen schon am Ende angelangt ist.
Sowohl auf Stromboli als auch auf Sizilien befindet sich jetzt der Katastrophenschutz in höchster Alarmbereitschaft und hat bereits von Evakuierungen von besonders Stromboli gesprochen. Die Insel hat etwa 600 Einwohner, die aufgefordert wurden, sich auf eine eventuelle Evakuierung in der nahen Zukunft vorzubereiten.
Auf dem benachbarten Sizilien leben über 5 Millionen Menschen. Hinzu kommen Zehntausende Touristen, darunter auch viele Deutsche, die im italienischen Mittelmeerraum gerade ihren Sommerurlaub verbringen. Hier beschränken sich die Warnungen des Katastrophenschutzes vorläufig auf gesundheitliche Beeinflussungen durch Asche und hohe Staubentwicklung, aber die Bevölkerung wurde aufgefordert, regelmäßig Meldungen und Warnungen der Behörden genauestens zu verfolgen.
Auch am Vesuv und an den Rändern der Phlegräischen Felder außerhalb der Millionenstadt Neapel ist die Gefahr eines Mega-Vulkanausbruchs noch längst nicht vorüber. Mehrere Gemeinden bereiten sich dort schon seit Monaten auf eine Massenevakuierung vor. Die Ausbrüche von Ätna und Stromboli, die nur etwa 100 Kilometer entfernt stattfinden, haben jetzt bei einigen der Anwohner zu der Befürchtung geführt, dass die vulkanische Aktivität „ansteckbar“ sei und bald auch ihr Zuhause beeinträchtigen wird.
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