Als Reaktion auf die Besorgnis über die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines nuklearen Unfalls im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine hat das Bundesamt für Strahlenschutz eine Karte herausgegeben, die in Echtzeit die Radioaktivität in Deutschland anzeigt.
Die Sorge um das Kernkraftwerk Saporischschja wird wieder einmal lauter. Anfang dieser Woche warnte der ukrainische Präsident Selenskyj vor einem Komplott Russlands zur Sabotage des AKW. Es wurden Aufnahmen von ukrainischen Rettungskräften gezeigt, die Evakuierungsübungen durchführen, da die Gefahr eines Angriffs täglich wächst.
Ob versehentlich oder als Teil eines geplanten Angriffs, viele Deutsche sind besorgt über die Möglichkeit, dass Deutschland radioaktiver Strahlung ausgesetzt werden könnte. Das Bundesamt für Strahlenschutz versucht, diese zu beruhigen, indem es die Daten seiner Radioaktivitätsmessstationen zugänglich macht.
Jede der rund 1700 Messstationen ist als Punkt auf der Ortsdosisleistungskarte des Bundesamtes für Strahlenschutz zu finden. Die Karte ist interaktiv, d.h. der Betrachter kann sie verschieben, heranzoomen und Messwerte für verschiedene Gebiete abrufen. Diese sind farblich kodiert und stellen die Strahlenbelastung gemessen als Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) in μSv/h dar.
In der Regel liegen die Strahlungswerte in Deutschland zwischen 0,05 μSv/h und 0,2 μSv/h. Dies ist auf die natürliche Strahlung zurückzuführen, die durch die Auswaschung von Radon aus der Atmosphäre durch Regen oder Schnee verursacht wird. Experten weisen darauf hin, dass auch Tschernobyl bis heute in geringem Maße zu den Messwerten in Deutschland beiträgt.
Die Messwerte der Messstationen werden stündlich aktualisiert. Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz können Erhöhungen um bis zu einem Faktor 2 beobachtet werden. Diese stehen in der Regel im Zusammenhang mit Naturereignissen, wie z.B. starken Regenfällen, und dauern nur kurz an.
Besorgniserregend ist nur ein deutlicher Anstieg der ODL, der länger als einen Tag anhält oder den Faktor 2 übersteigt. Das Bundesamt für Strahlenschutz weist auch darauf hin, dass eine technische Störung möglich ist und weist die Verbraucher darauf hin, dass die Ankündigung eines Notfalls über Radio- und Fernsehsender sowie die offizielle Warn-App NINA erfolgen wird.
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