Trotz mehreren Versuchen, die angeschlagene Ladenkette von Real-Märkten im letzten Augenblick noch zu retten, muss man jetzt alle Hoffnung aufgeben. Bei März nächsten Jahres sollen bei 45 Filialen in allen deutschen Großstädten die Lichter ausgehen. Der Insolvenzverwalter hat es zwar geschafft, 14 Märkte an den Rewe zu übertragen, sowie drei Filialen an Kaufland und einen Markt an Edeka, aber dennoch stehen jetzt mehr als 5000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Die ersten Probleme für Real entstanden im Jahre 2020, nachdem der Großhändler Metro seine Anteile in der Ladenkette an die russische Investitionsgruppe SCP verkauft hatte. Die Investoren wollten damals schon die Kette von 276 Geschäften zerschlagen und die einzelnen Filialen an Interessenten verkaufen. Nachdem sich keiner dazu bereiterklärt hatte, die letzten 62 Läden mit Geschäftsgebäuden zu erwerben, meldete SCP die Real-Märkte kurzerhand insolvent. Mit dem Insolvenzverfahren hatte man erhofft, dennoch Käufer für die übrigen Märkte zu finden, um die Arbeitsplätze zu garantieren. Das hat sich aber im augenblicklichen Wirtschaftsklima für den Einzelhandel als unmöglich erwiesen.
Gleichzeitig kommen auch schlechte Nachrichten für die ungefähr 2500 Angestellten der Kodi-Ladenkette für Haushaltswaren. Der Discounter wurde im Jahr 1981 von der Handelsgruppe Spar gegründet und vor etwa 20 Jahren von der Unternehmerfamilie Nölle übernommen. Die Kodi-Handelskette umfasst im Augenblick 250 Läden, aber zufolge Insiderberichten erwägen die Besitzer jetzt, mehrere der Filialen in einem umfassenden Sanierungsplan entweder zu schließen oder abzustoßen. Ein Sanierungsberater ist demzufolge bereits im vollen Gang, verschiedene Einsparungsmöglichkeiten auszuwerten.
Nach offiziellen Berichten vonseiten der Kodi-Geschäftsleitung befindet sich die Ladenkette im Augenblick in einer Transformationsphase, in der man alle Optionen offen hält. Während man dort auf neue Investoren hofft, werden auch andere Maßnahmen, wie zum Beispiel Fusionierungen mit den Discount-Märkten Mäc Geiz oder Pfennigpfeiffer, in Erwägung gezogen. Einen größeren Personalabbau schließt jedoch eine Sprecherin für den Konzern wenigstens vorerst aus.
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Das wundert mich nicht. Wir hatten lange Zeit auch ein Real, früher Basar, Schlangen an wenigen geöffneten Kassen odewr schon kurz nach der Öffnung vergriffen. Da gehe ich doch kein 3. oder 4. Mal hin!!