Reisewarnung vor Mallorca

Für Mallorca wurde eine besondere Warnung herausgegeben, die diejenigen, die dorthin einen Urlaub buchen möchten, unbedingt beachten sollten: Einer der bekanntesten Reiseführer in den USA warnt vor dem beliebten Urlaubsziel.

Fodor’s Travel Guide gibt es bereits seit 1949 und ist in den USA und vielen anderen Ländern für seine umfassenden und sorgfältig zusammengestellten Informationen über die besten Reiseziele der Welt bekannt. Warum also warnt ein Reiseführer, der als Quelle mit beträchtlicher Autorität gilt, seine Benutzer eindringlich vor Mallorca?

Mallorca: Nicht länger ein Paradies?
Für die Deutschen ist Mallorca ein beliebtes Urlaubsziel. Die schöne Landschaft und das ganzjährig angenehme Wetter machen es zu einem Reiseziel, in das die meisten von uns gerne hin und wieder flüchten. Doch nach Meinung der Autoren von Fodor’s Travel gibt es mittlerweile zu viele Touristen auf Mallorca, was höchst nachteilige Folgen hat. Sie haben die ballearische Insel deshalb auf Fodors „ No List “ gesetzt.

Dem Reiseführer zufolge werden die Bedürfnisse der Urlauber von den Behörden zu oft als vorrangig gegenüber den Bedürfnissen der Einwohner angesehen. Dies führt nicht nur zu einer schlechten Stimmung unter den Einheimischen und zu vermüllten Landschaften, sondern kann auch unumkehrbare Folgen nach sich ziehen. Die Autoren sprechen von „Überteuerung, Homogenisierung oder gar Zerstörung“.

Ein weiteres Problem, das durch die Touristenströme auf Mallorca entsteht, ist der Druck, der dadurch auf die Verfügbarkeit von Wohnraum für Einheimische ausgeübt wird. Exzessive Ferienvermietungen benachteiligen die Mallorquiner erheblich. Wie die BILD berichtet, wird eine große Anzahl von Ferienunterkünften auf der Insel illegal vermietet.

Mallorquiner protestieren gegen Massentourismus
Bereits im letzten Jahr äußerte sich der große Unmut der einheimischen Bevölkerung über den Massentourismus, der Mallorca unbewohnbar macht, in groß angelegten Protesten. Im August gingen über 50.000 Menschen in Palma auf die Straße, um ein alternatives Tourismusmodell, bessere öffentliche Dienstleistungen und den Zugang zu angemessenem Wohnraum zu fordern. Als Reaktion darauf hat die Balearenregierung einen paritätischen Ausschuss eingesetzt, der sich mit der Frage beschäftigt, wie die Auswirkungen des Tourismus eingedämmt werden können.

Fodor’s empfiehlt Urlaubern, alternative Reiseziele in Betracht zu ziehen
An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Autoren von Fodor’s Travel nicht die Absicht haben, Mallorca als Reiseziel für diejenigen zu boykottieren, die unbedingt dorthin reisen möchten. Ihre Warnung, andere Reiseziele in Betracht zu ziehen, ist jedoch wertvoll: Im Jahr 2023 verzeichnete Mallorca einen Rekord von 14 Millionen internationalen Besuchern. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 – also vor der Sommersaison – verzeichnete die Insel bereits rund 6 Millionen Touristenankünfte. Solche Zahlen setzen das malerische Urlaubsziel, seine Bewohner und seine Infrastruktur stark unter Druck. Es ist zu hoffen, dass ein vernünftiges Konzept umgesetzt werden kann, mit dem der Tourismus auf Mallorca so gesteuert werden kann, dass die Insel sowohl für die Einwohner lebenswert als auch für die Touristen ein schöner Ort zum Besuchen ist.

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Kai Degner