Der Zoll deckt an der polnischen Grenze den hierzulande größten Schmuggel aller Zeiten von Heroin auf. Sie waren als türkische Süßigkeiten getarnt und haben einen geschätzten Straßenverkaufswert von bis zu 50 Millionen Euro haben. Bereits vor dem Zugriff hatten die Ermittler einen Verdacht.
Eine Rekordmenge an geschmuggeltem Heroin ist an der deutsch-polnischen Grenze entdeckt worden. Ende Mai stießen die Fahnder des Zolls auf 670 Kilogramm des gefährlichen Rauschgifts. Diese waren in einem Lastwagen aus Kirgistan versteckt gewesen. Ein Sprecher der Zollfahndung für Berlin und Brandenburg sagte, dass er Verkaufswert auf der Straße bei gut 40 bis 50 Millionen Euro liegen dürfte.
Weiter heißt es, dass dies die größte Menge an Heroin sei, die je in Deutschland auf einen Schlag gefunden wurde. Dabei wurde das Rauschgift als türkische Süßigkeiten „Turkish Delights“ getarnt geschmuggelt. Es war auf dem Weg nach Belgien und stammt vermutlich aus Afghanistan. Der Fahrer des Fahrzeuges mit georgischem Kennzeichen, ein türkischer Staatsbürger, sind mittlerweile in Untersuchungshaft. Nach seinen Angaben habe er keinerlei Kenntnisse von der brisanten Ladung gehabt, wie die Ermittler mitteilten. Von Seiten der Frankfurter Staatsanwaltschaft wird ihm dies jedoch nicht geglaubt. Kollegen aus den Niederlande ermitteln bereits seit geraumer Zeit gegen eine türkisch-niederländische Tätergruppe und gaben den deutschen Behörden die notwendigen Hinweise.
Große Heroinfunde sind sehr selten
Daraufhin wurde der Lkw zur Fahndung ausgeschrieben. Am 31. Mai wurde das Fahrzeug dann an der Grenze von Frankfurt (Oder) angehalten und genauestens untersucht. Bereits beim Röntgen wurden erste Ungereimtheiten bei der Ladung entdeckt. Im Anschluss wurden der Frachtraum und alle an Bord befindlichen Kartons geöffnet. Dabei sind dann 532 kleinere Verpackungen mit jeweils 1 bis 1,3 Kilogramm der Droge entdeckt worden. Das Heroin wies ein Reinheitsgehalt von 53 Prozent auf. Üblicherweise wird das Rauschgift aber noch gestreckt, bevor es auf der Straße verkauft wird. Experten des Zolls gehen davon aus, dass der Stoff dann ein Reinheitsgehalt von 12 bis 20 Prozent hat.
Aus diesen nun gefundenen 670 Kilogramm hätten rund zwei Millionen sogenannte Konsumeinheiten hergestellt werden können. Es wird davon ausgegangen, dass das Heroin für den Verkauf in verschiedenen europäischen Ländern gedacht war. Heroinsendungen in dieser Größenordnung werden in Deutschland aber selten abgefangen. 330 Kilogramm haben Ermittler 2014 in Nordrhein-Westfalen abgefangen. Hingegen kommt es öfter zur Beschlagnahmung von Kokain. Mengen von mehreren hundert Kilo bis hin zu einer Tonne sind den Behörden in der Vergangenheit ins Netz gegangen. Diese Drogen kommen in der Regel in Containern mit Schiffen aus Südamerika.
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