Renten-Schock für Millionen Bürger: So stoppen Sie die Geldverbrennung

Millionen deutsche Bürger machen laufend finanzielle Verluste, ohne es zu wissen. Damit Sie keinen Renten-Schock erleben, sollten Sie sofort Ihren Riester-Vertrag prüfen. Denn die staatlich geförderte „Zusatz-Rente“ macht langfristig weniger als zwei Prozent Gewinn und schlägt damit nicht einmal die Inflation. Zudem sind die bereits ausgezahlten Beträge lächerlich niedrig.

Laut aktueller Riester-Auszahlungsstatistik des Bundesfinanzministeriums erhalten Versicherte im Alter im Schnitt nur 132 Euro im Monat. Ende 2022 bereits 1 015 209 Personen Leistungen aus der Riester-Rente, darunter rund 51.000 Menschen mit mehreren Verträgen. Im Schnitt bekam jeder jährlich (!) 1581,12 Euro. Laut Finanzministerium deswegen, weil noch nicht lange angespart wurde – denn das Produkt gibt es erst seit 2002.

„Finanzwende Recherche“, warnt allerdings davor, dass alle 2023 angebotenen Riester-Verträge langfristig weniger als zwei Prozent Gewinn bringen werden, nämlich im Schnitt 0,8 bis 1 Prozent. Es handelt sich also um reine Geldverbrennung, von der nur die Anbieter profitieren. „Die Zahlen des Finanzministeriums zeigen, dass die Riester-Rente nur zu einem mickrigen Taschengeld führt. Ein Sparer muss fast 100 Jahre alt werden, damit der Vertrag keinen Verlust macht“, sagt Finanz- und Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein zu BILD.

Was also tun – kündigen? Auf keinen Fall! Denn das hat gleich mehrere Nachteile. Staatliche Zulagen und Steuervorteile müssen zurückgezahlt werden, Kosten wie Bearbeitungsgebühren sind für immer verloren. Eine Kündigung ist also teuer. Der Ausnahmefall ist eine schwere Erkrankung in der Ansparphase eines Riester-Vertrags: Nehmen Sie das Geld und erfüllen Sie sich damit Wünsche beziehungsweise vererben Sie es, raten Experten.

Wer gesund, aber unzufrieden ist, kann die Beiträge aussetzen, also ruhend stellen. Das Geld kann in andere Finanzprodukte investiert werden, die mehr Ertrag versprechen. In der Rente stehen alle bereits eingezahlten Riester-Beiträge plus staatliche Zulagen zur Verfügung. 

Eine weitere Option ist, sich für eine frühere Auszahlung zu entscheiden. Wer bald in Rente sein wird, kann in die Auszahlungsphase wechseln – die Voraussetzung ist das Mindestalter von 60 (Verträge vor 2012) beziehungsweise 62 Jahren (Verträge danach).

Achtung: Es wird, so wie es aussieht, bald eine Reform der Riester-Rente geben. Es könnte sich also auch lohnen, noch abzuwarten.

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Martin Beier