Nach einem Datenleck, das Millionen von Konten betroffen hat, werden Facebook-Nutzer nun zum Handeln aufgefordert: Verbraucherschützer raten dazu, dass Sie, wenn Sie Opfer der massiven Datenpanne von Facebook im Jahr 2019 geworden sind, eine Entschädigung beantragen sollten.
Zahlreiche Gerichtsverfahren in ganz Deutschland sind bereits anhängig: Gefordert wird ein Schadenersatz von 1000 Euro pro Person. Eine Enttäuschung gab es kürzlich für eine Klägerin vor dem Oberlandesgericht Hamm in Westfalen. Das Gericht entschied, dass Facebook zwar gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoßen habe, die Nutzerin aber keine hinreichend konkrete Beeinträchtigung geltend gemacht habe und daher keinen Anspruch auf Schadensersatz habe.
Dennoch könnten betroffene Nutzer einen Anspruch auf Schadensersatz haben. Laut Stiftung Warentest gilt das Urteil des westfälischen Gerichts nicht für alle – viele weitere Gerichtsverfahren gegen Facebook sind noch anhängig. Sie empfiehlt daher, dass man als Betroffener versuchen sollte, einen Anspruch geltend zu machen.
Dazu sollten Sie sich zunächst vergewissern, ob Ihr Konto zu denen gehört, deren Informationen während der Datenpanne durchgesickert sind. Dies können Sie tun, indem Sie eine Suche mit Ihrer E-Mail-Adresse unter “Wurde ich übernommen” durchführen. Wenn Sie ein positives Ergebnis erhalten, sollten Sie einen Brief an Meta schreiben und ihn per Post an Meta Platforms Ireland Limited schicken. Eine Vorlage für den Brief finden Sie auf Verbraucherschutzportalen im Internet oder als Download auf der Website der Stiftung Warentest.
Sie sollten Ihr Schreiben per Einschreiben mit Rückschein versenden. Wie die Stiftung Warentest rät, sollten Sie sich, wenn Sie keine Antwort erhalten, an einen Anwalt wenden, der sich mit Verbraucherrechtsfragen beschäftigt. Sollte Meta dann gerichtlich verurteilt werden, haben Sie nicht nur Anspruch auf Schadensersatz, sondern auch auf Zinsen ab dem Datum des Eingangs Ihres Schreibens.
Cybersicherheitsexperten raten außerdem, dass Sie sicherstellen sollten, dass Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung in Ihrem Facebook-Konto aktiviert haben. Im Falle weiterer Hackerangriffe wird dies dazu beitragen, Ihr Konto zu sichern.
Foto: Simon Steinberger, CC0, via Wikimedia Commons
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