Roboter-Polizist übernimmt lebensgefährliche Festnahme von Gewaltverbrecher

Die Straßen und Innenstädte sind nicht nur für normale Mitbürger zunehmend gefährlicher geworden. Auch Polizisten und Polizistinnen werden im verstärkten Grad Gewaltverbrechen ausgesetzt, wie zuletzt in diesem Sommer der Messerangriff mit tödlichem Ausgang auf einen Polizeibeamten in Mannheim gezeigt hatte. Deshalb sollen nun verstärkt automatisierte Gesetzeshüter eingesetzt werden. In einem Fall hat die neue Maßnahme bereits Erfolg aufgezeigt, nachdem ein „RoboCop“ einen schießwütigen Verbrecher nicht nur entwaffnet hatte, sondern auch so lange in Gewahrsam hielt, bis seine menschlichen Kollegen sich in Sicherheit wägten und den Schiesser abführen konnten. 

Unbarmherzige Festnahme 

Der Vorfall ereignete sich in Texas in den Vereinigten Staaten, wo man schon seit mehreren Jahren Roboter bei polizeilichen Einsätzen nutzt. Dort hatte sich ein Täter in einem Hotel verschanzt und über zwei Stunden auf Polizisten und Passanten geschossen. Nachdem die Polizisten, die um ihr Leben fürchteten, die Geduld verloren hatten, schickten sie kurzerhand einen Roboter vor die Zimmertür. Dieser verabreichte eine gründliche Dosis von Tränengas. Als der Verbrecher schließlich die Flucht ergriff, wurde er nicht nur von dem Roboter festgehalten, sondern auch teilweise entkleidet. Der Täter konnte danach ohne weitere Umstände in Gewahrsam genommen und abgeführt werden. 

Umstrittene Maßnahme 

Der Einsatz von Robotern als Polizisten ist sowohl in den Vereinigten Staaten als auch hier in Deutschland noch umstritten, aber mit der sich immer weiter verbreiteten Gewalt in öffentlichen Plätzen wahrscheinlich unumgänglich. In den Vereinigten Staaten können in einigen Bundesstaaten bereits Roboter eingesetzt werden, um besonders gefährliche Täter zu töten, wenn es keinen anderen Ausweg gibt. In Dallas wurde im Jahre 2016 bei einer bewaffneten Geiselnahme einer der Täter von einem Polizei-Roboter in die Luft gesprengt, nachdem er bereits fünf Menschen getötet hatte. Der Roboter infrage war eigentlich der Polizei zur Verfugung gestellt worden, um Bomben sicher zu entschärfen. In diesem Zusammenhang war der Roboter der Bombenlieferant. Auch in Deutschland will man sich in der nahen Zukunft verstärkt auf automatisierte Gesetzeshüter verlassen.

Labortests in NRW 

Die Polizei in Duisburg unterhält schon seit zwei Jahren ein Laborprojekt, in dem Roboterhunde und Drohnen für die zukünftige Verbrecherbekämpfung im Bundesland eingesetzt werden. Anders als in den Vereinigten Staaten sollen diese dabei behilflich sein, Verbrechen vorzubeugen. Die Hunde sollen unter anderem bei Demonstrationen eingesetzt werden, um verfassungsfeindliche Symbole zu erkennen und durch gewisse Tools an die zuständigen Beamten weiterzuleiten. Mehrere der digitalen Tools, die in dem NRW-Labor entwickelt und getestet wurden, haben bereits ihren ersten Einsatz in der Europameisterschaft im vergangenen Sommer erfolgreich hinter sich. Die Entscheidung, inwieweit „RoboCops“ hier in Zukunft die Straßen patrouillieren werden, liegt in Deutschland noch in weiter Ferne. 

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Alexander Grünstedt