Rückruf: Pizza-Tiefkühlprodukt enthält Kunststoffteile

Der folgende Produkt-Rückruf gilt für mehrere Bundesländer. In mehreren Discountern, unter anderem bei “Rewe”, wurden Pizzaschnecken verkauft, die Kunststoffteile enthalten können. Es besteht ein Verletzungsrisiko mit Gesundheitsgefahr.

In Pizzaschnecken der Marke “Dermaris” können „sich kleine, weiße Kunststoffteilchen“ befinden, verkündete der Hersteller. Wer die „Dermaris Pizzaschnecken Salami 270g“ mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 07.05.2020 erworben hat, soll diese daher vorsorglich nicht mehr verzehren. Der Pizzasnack kann an den Verkaufsstellen zurückgegeben werden. Der Kaufpreis wird erstattet.

Die betroffenen Produkte der Charge 3022004 sei laut Unternehmenssprecher in mehrere Bundesländer verteilt worden. Es handle sich jedoch nur um „eine relativ kleine Menge.“

Die Menge der verteilten Snacks beeinflusst nicht das Gesundheitsrisiko. Lebensmittel, die Fremdkörper enthalten, können ernste Verletzungen im Mund und Rachenraum oder sogar innere Blutungen verursachen. Die gilt sowohl für Schrauben, Glasscherben, Metall- oder Holzsplitter als auch für Kunststoffteilchen.

Wie die Kunststoffteile in die Pizzaschnecken hineingeraten sind, lässt der Hersteller offen. Auch gab er keine Angaben, um welches Material genau es sich handelt und ob mit toxischen Rückständen zu rechnen ist.

Größte Gefahr Glasscherben
Nach Informationen der Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit in Baden-Württemberg können grobe Verunreinigungen wie im aktuellen Fall durch mechanische Beanspruchung und ungenügende Eigenkontrolle bei der Produktion in Lebensmittel gelangen. Anfang April waren Metallteile in „Neubauers Original Braunschweiger Heringssalat“ entdeckt worden. Die Fleischerei “Neubauer oHG” hatte über den Rückruf informiert. Kurz zuvor meldete der Bio-Produzent “Ökoland GmbH” Kunststoffteilchen in Rahm-Spinat. Auch hier sollen es “kleine weiße Kunststoffteilchen” gewesen sein. Laut “Ökoland GmbH” seien diese jedoch aufgrund ihrer Form nicht gesundheitsgefährdend gewesen. Einen Rückruf gab es dennoch. Die größte Gefahr für den Verbraucher stellten laut Amtsinformationen aus Baden-Württemberg Glasscherben dar. Sie gelangten durch Glasbruch in Abfüllanlagen in Jogurtgläser oder Getränkeflaschen.

Schadstoffe der Verpackung bleiben oft unbemerkt
Während derart grobe Verunreinigungen durch Funde relativ häufig aufgedeckt werden und Umweltgifte bei Stichproben gefunden werden, blieben Verunreinigungen durch Inhaltsstoffe der Verpackung oft unbemerkt. Weichmacher und andere Kunststoffadditive könnten beispielweise erst im Laufe der Lagerung auf das Produkt übergehen. Hersteller müssen sich daher an Richtlinien halten, welche Materialien für Verpackungen eingesetzt werden dürfen. Was als unbedenkliche Mengen von Verunreinigungen durch Schadstoffe zu betrachten ist, wird durch die Ämter für Lebensmittelüberwachung beschlossen, welche sich an aktuellen Forschungsergebnissen orientieren.

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Author
Martin Beier