Die sächsische Staatsregierung votiert eindeutig. Die Corona-Maßnahmen reichen nicht aus, das Land hat bundesweit die höchsten Inzidenzen. Ab der kommenden Woche wird das gesamte Land wieder in einen Notbetrieb überführt. Geschlossen werden sowohl Kitas als auch Schulen und der Einzelhandel.
Ab dem kommenden Montag wird das von Coronavirus besonders betroffene Sachsen in einen strengen Lockdown gehen. Geschlossen werden dann Schulen, Kindergärten, Horte und auch der Einzelhandel. Ausnahmen gibt es nur bei der lebensnotwendigen Versorgung. Ministerpräsident Michael Kretschmer hat dies im Anschluss an eine Kabinettssitzung in Dresden angekündigt. Gelten wird dieser Lockdown bis einschließlich 10. Januar. Bei 319 Fällen pro 100.000 Einwohner lag zuletzt die Sieben-Tage-Inzidenz.
„Es reicht nicht.“, sagte Kretschmer mit Blick auf die bisherigen Maßnahmen. Handfeste Probleme stecken hinter der hohen Inzidenz. So arbeiten die Krankenhäuser bereits am absoluten Limit. Daher hat die Landesregierung „entschieden, dieses Land zur Ruhe bringen zu müssen“. Es werde entschieden und abgewogen gehandelt. Es handelt sich um eine „besondere Bedrohungslage“, die zusätzliche Einschneidungen erfordern. „Damit kehrt die Ruhe um Weinachten und den Jahreswechsel im Freistaat Sachsen in diesem Jahr etwas früher ein als sonst.”
Im derzeitigen Herbst sei die Situation ungleich dramatischer als im Frühjahr, so der Regierungschef. Doch nehmen die Menschen die Situation derzeit weniger ernst als damals. Einen Sprung der Infektionen verzeichnet der Freistaat demnach seit dem 1. Oktober. Als Gründe sind dabei weniger UV-Licht durch die aktuelle Jahreszeit wie auch vermehrte Aufenthalte in geschlossenen Räumen zu betrachten. „Das Virus hat mehr Kraft“, so der Ministerpräsident.
In den kommenden Tagen sollen mit gesellschaftlichen Akteuren, Wirtschaftsvertretern und dem Parlament die Maßnahmen diskutiert werden. Am Freitag solle dann der Lockdown im Parlament beschlossen werden.
In den vergangenen Tagen hat sich Sachsen zum größten Hotspot der Pandemie entwickelt. Um 5.810 Neuinfektionen auf nunmehr 71.320 stiegen über das Wochenende die Zahlen. Gestorben sind mittlerweile 1.298 Menschen. Über die Marke von 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sprangen zuletzt wieder die Kreise Bautzen (500,7) und die Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (508). Nur der Landkreis Regen hat mit 578,7 eine bundesweit noch höhere Inzidenz. Das RKI wies für Sachsen eine Inzidenz von 319 aus, bundesweit liegt diese bei 147.
In Sachsen befinden sich derzeit 2.492 Menschen mit einer Covid-19-Diagnose im Krankenhaus. Auf der Intensivstation werden davon 458 behandelt. Bereits jetzt sind einige Kliniken schon an der Belastungsgrenze angekommen.
We use Cookies.