Nachdem es die Sachsen vorgemacht haben, zieht nun auch Schleswig-Holstein die Notbremse. Spätestens ab Weihnachten geht das nördlichste Bundesland auch in einen harten Lockdown. Das weitere Länder folgen werden, ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.
Die Landesregierung von Schleswig-Holstein will im Angesicht von immer weiter steigenden Infektionszahlen den Kurs erheblich verschärften. Ministerpräsident Daniel Günther sagte in Kiel, es sei notwendig, „dass wir spätestens ab Weihnachten in einen harten Lockdown gehen – um die Zeit über den Jahreswechsel zu nutzen, diese gefährliche Entwicklung in Deutschland zu stoppen”. Die Zahlen seien auch im Norden weiter gestiegen “und das bedeutet leider, dass unsere strengen Maßnahmen derzeit nicht ausreichend Wirkung zeigen”.
Die Kanzlerin Angela Merkel hatte in ihrer Regierungserklärung mehr als eindringlich und schon fast flehentlich gemahnt, im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Anstrengungen zu verstärken. Nach Angaben der Landesregierung in Kiel waren innerhalb von einem Tag in Schleswig-Holstein 314 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Weil der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auf über 50 gestiegen war, zählt das Bundesland seit vergangenen Sonntag auch als Risikogebiet. Allerdings ergeben sich regional erheblich Unterschiede. Im Vergleich zu den restlichen Bundesländern steht das Nordland noch ganz gut da.
Sachsen hat am Vortag angekündigt, dass es bereits ab der kommenden Woche sowohl Kitas als auch Schulen sowie weite Teile des Einzelhandels schließen wolle. Gelten sollen diese Maßnahmen dann bis einschließlich 10. Januar. Mit dem Blick auf die derzeit sehr hohen Infektionszahlen im Freistaat hatte der Ministerpräsident Michael Kretschmer erklärt, so das Land zur Ruhe kommen zu lassen.
Den Worten des bayerischen Regierungschefs Markus Söder nach strebe das Land ebenfalls einen harten Lockdown an. Doch wolle man hier noch warten, bis es eine Abstimmung mit allen Bundesländern gibt. Gleiche Schritte lotet derzeit auch Berlin aus.
Auf eine gemeinsame Linie aller Länder dringt auch der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. “Ich schlage vor, dass wir aus Vorsorge die Zeit zwischen Weihnachten, Neujahr und den ersten Tagen des neuen Jahres nutzen, um danach mehr Luft zum Atmen zu haben”, sagte Armin Laschet gegenüber „ntv“. Zudem zeigte sich der CDU-Politiker sicher, dass es bald eine neue Verständigung zwischen der Bundeskanzlerin und den Ländern mit einer schnellen Verständigung geben wird. “Ich wünsche mir, dass wir bald Klarheit haben.”
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