Schock-Geständnis: “Ich habe noch nie im Leben eine Wiese gesehen.”

Wie man so etwas Schreckliches tun kann, ist für die meisten von uns nur schwer vorstellbar: Nur durch Zufall entdeckte die Polizei, dass eine Mutter mitten in Deutschland ihre Tochter ab dem Alter von etwa 18 Monaten zuhause eingesperrt hat.

Das Kind hat in seinem Leben noch nie eine Wiese gesehen, keinen Kindergarten besucht oder auf einem Spielplatz getobt. Aufgeflogen ist das nach etwa sieben (!) Jahren nur durch einen Zufall.

Die Polizei und das Jugendamt befreiten das Mädchen am 23. September. Zu diesem Zeitpunkt war sie so schwach, dass sie kaum ohne Hilfe Treppen steigen konnte, wie der Staatsanwalt entsetzt berichtete. „Viel von der Außenwelt kann das Kind daher bewusst nicht wahrgenommen haben“, so der Jurist weiter. Erst im Krankenhaus kam die Kleine dazu, ihre Geschichte zu erzählen – sie sei noch nie in einem Auto mitgefahren, auch sonst habe sie keinerlei Kontakt zur Außenwelt gehabt.

Doch wie kann so etwas passieren – mitten in Deutschland? Die Mutter des Kindes hatte sich bereits bei der Geburt vom Vater getrennt und ihm gesagt, dass sie mit dem Kleinkind nach Italien ziehen würde. Sämtliche Versuche, die beiden dort zu kontaktieren, scheiterten jedoch.

Stattdessen blieben die beiden die ganze Zeit über in Attendorn in Nordrhein-Westfalen, die Mutter sperrte ihr Kind zuhause ein. Das Jugendamt schöpfte keinen Verdacht, obwohl der Vater die Mutter in Deutschland gesehen hatte.

Eine Verwandte der Mutter ließ das unglaubliche Verbrechen jetzt aber auffliegen und rettete damit das Kind. Sie meldete der Polizei, dass die beiden in Deutschland seien. Die Polizei überprüfte diese Angaben, fand das eingesperrte Kind völlig verwahrlost vor. Das Mädchen befindet sich derzeit bei einer Pflegefamilie und soll sich dort von den Strapazen erholen. Dem Kind gehe es “den Umständen entsprechend gut”, es lägen sonst keine Hinweise auf Misshandlungen vor. 

Die Mutter hat sich zu ihrer Tat bisher nicht geäußert. Auch ihre Eltern, die im selben Haus gelebt haben, schweigen zu den Vorwürfen. Alle sind auf freiem Fuß, müssen aber mit Anzeigen rechnen.