Lange gab es in Schweden wegen der Corona-Pandemie kaum Verbote. Doch mittlerweile geht auch bei den skandinavischen Nachbarn die Angst vor der nächsten Pandemiewelle um.
So wie es aussieht ist es mit dem lange bestaunten und gepriesenen Sonderweg in Schweden nun endgültig vorbei. Das skandinavische Land verschärft im Angesicht einer aufkommenden dritten Welle der Corona-Pandemie die notwendigen Maßnahmen. So werden ab dem 1. März Cafés, Bars und Restaurants nur noch bis 20.30 Uhr öffnen dürfen. Dies sagte am Mittwoch der Ministerpräsident des Landes in Stockholm.
Begrenzt werden in diesem Zusammenhang auch die maximal in Geschäften und Fitnessstudios erlaubte Anzahl an Kunden. „Es besteht ein erhebliches Risiko einer sogenannten dritten Welle. Unser aller Handeln bestimmt, ob es dazu kommt“, sagte Löfven. „Die Lage in Schweden ist ernst. Wir haben eine hohe Infektionsausbreitung. Und sie nimmt weiter zu“, sagte der Regierungschef.
Bereits am Dienstag war von den Behörden in der Hauptstadt Stockholm das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen worden. Dies gilt insbesondere in den öffentlichen Verkehrsmitteln und in Räumlichkeiten, wo der notwendige Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. So sollen die strikten Einschränkungen dabei behilflich sein, dass die Schulen im Land so lange wie möglich offengehalten werden können. Dies erklärte die Bildungsministerin Anna Ekström. „Schulen sollten das Letzte sein, was wir schließen und das Erste, was wir öffnen.“
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind die Geschäfte zudem angehalten worden, ab Montag ihre Kunden dazu zu ermahnen, wenn möglich allein statt mit Angehörigen zusammen einkaufen zu gehen. Ebenso sieht die Behörde vor, dass die Besucherzahl in Läden, Einkaufspassagen und Fitnessstudios begrenzt werden soll. Der Generaldirektor der schwedischen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten, Johan Carlson, sagte zudem, dass keine Wettkampfveranstaltungen mehr zugelassen werden. Ausnahmen sind der Spitzensport und Partien bei denen Kinder und Jugendliche teilnehmen, die 2005 oder zu einem späteren Zeitpunkt geboren worden sind.
Anders als die meisten anderen Länder in Europa hatten die Schweden mit dem Beginn der Corona-Pandemie auf eine andere Strategie im Kampf gegen das Virus gesetzt. Dafür gab es teilweise heftige Kritik. Unter anderem ist nie ein strenger Lockdown verhängt worden. Von Seiten der Behörden ist eher auf Abstandsregeln und auf Händewaschen gesetzt worden.
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