Schwer bewaffneter Zugriff auf Autobus: Terroristen sind unter uns

Zugriff der Polizei am Donnerstag: Ein Bus mit 46 Insassen musste gestürmt und mit Sprengstoffhunden durchsucht werden, nachdem Terroristen von einer anderen Passagierin bei einem verdächtigen Gespräch belauscht worden waren.

Es handelte sich um einen Flixbus auf dem Weg von Lille in Frankreich nach Brüssel in Belgien. Laut der Behörden in Ostflandern ging es in der Unterhaltung um einen möglicherweise geplanten Anschlag. Die Frau geriet in Sorge und alarmierte heimlich die Polizei. Diese nahm den Verdacht ernst und leitete den Bus auf einen Parkplatz in der Nähe der Kleinstadt Wetteren um, wo man schwer bewaffnet den Zugriff machen konnte. 

Drei Personen wurden verhaftet und müssen sich in Verhören erklären. Es kursieren bereits Bilder im Netz, die einen Fahrgast mit erhobenen Händen vor dem Fahrzeug zeigen. Nicht nur die Terrorverdächtigen, sondern auch die anderen Fahrgäste werden polizeilich vernommen. Der Bus wurde intensiv kontrolliert, sowohl außen als auch innen. Auch ein Sprengstoff-Spürhund wurde hinzugezogen.

Ob es sich bei dem Gespräch tatsächlich um konkrete Anschlagspläne drehte, ist noch nicht belegt. Die belgische Staatsanwaltschaft wollte den Vorfall jedenfalls erst einmal nicht als „terroristisch“ einstufen, auch die Terrorwarnstufe in Belgien bleibt nach Angaben des zuständigen Stabs im Innen- und Justizministerium unverändert bei der zweithöchsten Stufe „ernst“.

Erst im vergangenen Oktober hatte ein Mann, der vermutlich dem Islamismus zuzuordnen ist, zwei schwedische Fußballfans in Brüssel erschossen. Danach wurde er von der Polizei getötet. Wenige Wochen davor hatte ein hiesiges Gericht Haftstrafen von bis zu 30 Jahren gegen Mitglieder und Helfer einer Brüsseler Islamistenzelle verhängt, die wiederum im Jahr 2016 am Flughafen und in der U-Bahn 32 Menschen getötet hatte.

Einige Formen des Islamismus als Ableger des Islam tendieren dazu, eine besonders radikale Agenda zu verfolgen und auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Besonders der IS (Islamische Staat) ist verantwortlich für eine Reihe von Anschlägen, die viele Menschen das Leben kosteten. Etwa in Paris 2015, als mehrere koordinierte Explosionen und Schießereien an verschiedenen Orten 130 Personen töteten. Hunderte wurden verletzt.

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Martin Beier