Seilbahnunglück in den Berchtesgadener Alpen

Es ist der Albtraum eines jeden, der jemals mit einer Seilbahn im Gebirge gefahren ist. Die Aussicht mag zwar phänomenal sein, aber wenn man auf mehreren Hundert Metern Höhe über dem Erdboden plötzlich einen deutlichen Ruck verspürt, wird einem doch ganz angst und bange. Das ist genau das, was 14 Passagieren letzte Woche in der Seilbahn in Schneizlreuth im Berchtesgadener Land (Bayern) passiert ist.  

Technisches Versagen

Die betroffene Seilbahn wird von der Wehrtechnischen Dienststelle der Bundeswehr bedient und hatte sowohl Bundeswehrsoldaten als auch Zivilisten an Bord, als es zu dem Stillstand kam. Nach Angaben der Bundeswehr war ein technisches Versagen der Grund für die plötzliche Unterbrechung mitten im Gebirge. Der Schaden ließ sich nicht ohne Weiteres beheben. Deshalb musste ein komplizierter, großangelegter Rettungseinsatz bewerkstelligt werden. 

Mehrfache gescheiterte Versuche

Zum Zeitpunkt des Stillstandes befand sich die Gondel in unmittelbarer Nähe zu einem Bergmassiv, das die Rettungsarbeit beschwerlich machte. Mehrere Rettungshubschrauber versuchten, die Gondel von der Luft aus zu erreichen und die Passagiere herauszuheben. Dieser Versuch musste wegen der großen Gefahr für die Hubschrauberbesatzung und den Gondelpassagieren aufgegeben werden. Stattdessen beschloss die herbeigerufene Bergwacht, die Passagiere individuell mithilfe von Seilen aus der Kabine zu holen.  

Kletteraktion

Die gestrandeten Passagiere wurden zuerst von der Gondel aus zu einem prominenten Felsvorsprung abgeseilt. Dort wurden sie von qualifizierten Bergsteigern empfangen, die die Hälfte der Passagiere gruppenweise und durch Seile verknüpft den Berg herunterleiteten. Die andere Hälfte der Passagiere wurde mithilfe einer Winde, die an einem Hubschrauber befestigt war, aufgenommen und in Sicherheit gebracht. Die gesamte Rettungsaktion dauerte etwa sechs Stunden. Wie durch ein Wunder kam dabei niemand zu Schaden. 

Unzugänglich für die Allgemeinheit

Die fragliche Seilbahn ist nicht für den allgemeinen Tourismus zugänglich, sondern ausschließlich reserviert für Bundeswehr- und Bergwachtmitglieder. Sie dient der Versorgung des Gebirgsübungsplatzes und der wehrtechnischen Anlagen im Berchtesgadener Land. 

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Alexander Grünstedt