Da die Inzidenzen sinken, werden vielerorts die Testplichten überfällig. Im Supermarkt droht nun ein Fiasko. Neue Ladenhüter sind die Selbsttestprodukte, Händler werden ihre Waren nicht mehr los. Erste drastische Preissenkungen sind die Folge.
Die ersten Selbsttests gingen vor drei Monaten bei Aldi, Lidl und den Drogeriemärkten über die Theke. Einige Händler mussten gar Serverausfälle hinnehmen. Bei den Discountern standen die Kunden zeitweise Schlange.
Doch nun herrscht nach der anfänglichen Euphorie offenbar Ebbe im Supermarkt. Es fällt Händlern inzwischen immer schwerer, die Ware zu verkaufen. Der Einzelpreis fällt derzeit bei Aldi bis unter vier Euro. Einzeltests sind bei Lidl schon für weniger als drei Euro zu haben, bei Kaufland gar unter zwei.
Supermärkte und Discounter wollen Selbsttests loswerden
Von Aldi wird bestätigt, dass in einzelnen Regionen die Nachfrage nach den Tests erheblich gesunken ist. Vor wenigen Tagen hat das Unternehmen sein Angebot gar um Antigen-Speicheltests erweitert. Doch hat man wohl schon auf die Lage reagiert und weniger bestellt. Lidl hat sich zu der derzeitigen Situation noch nicht geäußert, doch sind zuletzt Antigen-Schnelltests für weniger als drei Euro sowohl in den Läden als auch im Netz angeboten worden.
Kunden kommen derweil beim Rivalen Netto Marken-Discount einen Schnelltest geschenkt, sofern sie für mehr als 30 Euro einkaufen und parallel dazu die Deutschland-Card zeigen. Ähnliche Maßnahmen gibt es auch bei Edeka. Das günstigste Produkt gibt es bei Rossmann umsonst, wenn mindestens vier Schnelltests erworben werden.
Und ein Ende der Preisspirale ist nicht absehbar, Experten erwarten, dass die Tests bald unter einem Euro kosten werden. „Wenn die Inzidenzen sinken und immer mehr Impfungen stattfinden, muss die Ware sogar vernichtet werden“, sagt ein Branchenkenner. „Die Tests braucht dann doch eh keiner mehr.“
Verbraucher nutzen kostenlose Schnelltest-Zentren
Zudem betont die „Lebensmittelzeitung“, dass bei vielen Freizeitaktivitäten die Selbsttests nicht gelten. Einige Bundesländer akzeptieren zudem nur Antigen-Schnelltests, die von medizinischem Fachpersonal vorgenommen wurden. Viele Händler wurden wohl auch von der Aufteilung zwischen Selbsttest und Schnelltests, aber auch der kostenlosen Teststrategie des Bundes überrascht.
Für Verbraucher gibt es eine zusätzliche Herausforderung, da sie bei jedem Händler einen neuen Selbsttest machen müssen. Kommt aber der Schnelltest aus der Apotheke, dem Testzentrum oder auch vom Hausarzt, so ist nur ein Test notwendig. Und gültig ist diese Bescheinigung dann auch für 24 Stunden, was Verbrauchern Zeit spart.
Dass es demnächst zu einer Nachfragesteigerung bei den Selbsttests kommt, ist somit sehr unwahrscheinlich. Doch ist dies abhängig von der Entwicklung der Inzidenz. Derzeit gehen die Neuinfektionen bundesweit stark zurück. Viele Bereiche des öffentlichen Lebens werden dadurch derzeit immer mehr gelockert.
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Kommentare anzeigen
Ist ja klar. Inzidenzlotto unter 50. Damit hat ja keiner mehr Bock auf den Kram.
Im November kann das ja wieder anders aussehen. Dann verlangt die Regierung wieder die Tests und die Steigerung des Bruttosozialproduktes.
Hier sieht man (wie immer) Preise haben mit Vernunft rein überhaupt gar nix zu tun.
Preise schwanken zwischen 0 und 100 Euros pro Test. Gebt den Kram grundsätzlich kostenfrei ab oder - besser - installiert ein Testzelt vor dem Geschäft wenn nötig.