Der Papst hat nach Angaben des Vatikans die Resignation des 59-jährigen Bischofs Grzegorz Kaszak in dem Bistum von Sosnowiec im südlichen Teil von Polen akzeptiert. Während die offizielle Meldung des Vatikans den Grund für die Resignation nicht angibt, wird diese jedoch in direkten Zusammenhang mit mehreren skandalösen Vorfällen in Kaszak’s Diözese gebracht.
Zufolge polnischen Mediaberichten hatte vor Kurzem einer der Priester in Kaszaks Bistum eine Sex-Orgie mit männlichen Prostituierten in einer von der Kirche zugewiesenen Wohnung arrangiert. Die Sex-Party wurde nur aufgedeckt, nachdem einer der Teilnehmer an den Folgen einer Überdosis von Tabletten gegen Potenzstörungen zusammenbrach und ärztliche Hilfe benötigte.
Der Priester wurde daraufhin beschuldigt, dem einberufenen Rettungsdienst den Zugang zu seiner Wohnung zu verweigern, was dieser aber vehement abstreitet. In einer schriftlichen Stellungnahme gibt er an, dass er diese Anschuldigungen als “einen offensichtlichen Angriff auf die Kirche, einschließlich des Klerus und der Gläubigen, um ihre Stellung, ihre Aufgaben und ihren Auftrag zu demütigen” betrachtet.
Das Bistum von Sosnowiec hat aber die Medienberichte als weitgehend richtig bestätigt und jetzt ein Sühneverfahren gegen den Priester eingeleitet, die in eine Amtsenthebung resultieren kann. Die polnische Staatsanwaltschaft hat in der Zwischenzeit die Ermittlungen wegen unterlassener Hilfeleistung gegen den Priester eingestellt.
Der Vorfall ist nicht der erste Skandal mit Beteiligung von Priestern des gleichen Bistums. Bereits im März dieses Jahres wurde in der Diözese ein 26-jähriger Diakon ermordet aufgefunden. Die darauffolgenden polizeiliche Untersuchungen ergaben, dass er von einem 40-jährigen Priester, der sich daraufhin auch das Leben nahm, getötet wurde.
Auch kurz nachdem Bischof Grzegorz Kaszak seine Stellung in der polnischen Diözese angetreten hatte, nahm einer seiner Priester in einer Massenschlägerei in einer Bar für Homosexuelle teil. Schon damals wurde dem Bischof zu Last gelegt, dass er den verantwortlichen Priester nicht von seinem Amt enthoben hatte. In einer Stellungnahme gegenüber den Priestern und Nonnen seines Bistums bat der scheidende Bischof jetzt um Sühnegebete für eine skandalöse Handlung und Vergebung für seine menschliche Grenzen. Seinem Nachfolger steht offenbar eine Menge Arbeit bevor.
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