Sexpuppenhotels in Russland sollen gegen schlechtes Sexleben helfen

Während der WM müssen russische Prostituierte mit harten Strafen rechnen. Ein Unternehmer wittert ein lukratives Geschäft mit Sexpuppen. Wenn sich das Konzept bewährt, sollen dann die Puppen auch in Hotels eingesetzt werden – denn nicht nur einige Fußballfans suchen ihr Vergnügen, sondern immer mehr Russen sind sexuell unbefriedigt.

Das eine schließt das andere oft nicht aus. Gute Stimmung bei der Fußball-WM in Russland, viel Alkohol und der Drang nach Sex sind nicht wegzudenken. Daher soll „Lolita“ der Prostitution während des Fußballfestes ein Schnäppchen schlagen. Lolita hat die perfekten Rundungen, üppige Brüste, einen Schmollmund und langes blondes Haar. Sie darf sogar richtig Werbung machen. Lolita ist unabhängig, entspannt und erfüllt jeden Wochen – an jedem Ort.

Die Rede ist von einer Sexpuppe, welche für ca. 70 Euro die Stunde allen Bedürfnissen des liebeshungrigen Fußballfans entgegenkommen soll.

Dimitri Alexandrow eröffnete die erste russische Filiale der spanischen Kette Lumidolls Sex Hotel mit den Worten „Die meisten Fans reisen ohne ihre bessere Hälfte an. Und bei dieser Sache sprechen wir dann wahrlich nicht vom Fremdgehen”. Das „erste legale Bordell“ soll nun das ganz große Geschäft werden. Denn bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland wird ganz besonders streng auf Prostitution reagiert. Eigentlich ist Prostitution in Russland verboten, bei der WM werden sogar Gefängnisstrafen angedroht.

Daher werde wohl viele Frauen des horizontalen Gewerbes Angebote von Freiern ablehnen müssen, in ganz Russland – von Kaliningrad bis Jekaterinburg, von St. Petersburg bis hin zu Sotschi. Auch wenn es finanziell ein Riesenverlust für die Liebesdamen bedeutet. Irina Maslowa, Chefin der Organisation „Silberne Rose“ setzt sich für die Rechte von Prostituierten ein und erklärt „Weil sie ihr Leben und ihre Gesundheit schützen wollen“.

Die meisten Bordelle und Sexlokale sind während der WM geschlossen. Lediglich Striplokale und die Sexpuppenhotels sollen den Besuchern offen stehen.
So ähnlich ging man schon bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi vor. Die Veranstalter waren auch damals um eine sauberes Image des Landes bemüht.
Andererseits, dürfen jene Etablissements während der WM-Endrunde öffnen, welche gute Beziehungen zum Staatsapparat pflegen, beziehungsweise einen guten Teil ihrer Einnahmen dem Staat übergeben.

In den 1990er Jahren florierte das Geschäft mit der käuflichen Liebe. Staatspräsident Wladimir Putin versuchte sogar seinem US-Kollegen Donald Trump „die hübschesten Prostituierten der Welt“ schmachhaft zu machen. Doch das Gewerbe scheint zu kollabieren. Und auch in den Stripteaselokalen wird das Geschäft immer härter. Abhilfe soll durch die Tänzerinnen geschaffen werden, welche mit verbesserten Sprachkenntnissen Kunden anlocken sollen.

Lucky Lee, Stripclubbesitzer im Moskauer Zentrum, erklärt: “Wir erwarten einen großen Zustrom an Gästen, mindestens das Zwei- oder Dreifache der üblichen Zahlen“.

Bei der Nachfrage einerseits und dem verbotenen Angebot, hoffen die Lumidolls Sex Hotels-Besitzer eine Lösung zu finden. An die 50 der Hotels sollen in ganz Russland verteilt die Lust befriedigen. Denn eine Statistik ergab, dass an die 36 Prozent der Russen unzufrieden mit ihrem Sexleben sind. Ob eine Sexpuppe dabei helfen kann, steht noch in den Sternen.

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Alexander Grünstedt