Mathematik-Abitur ist für viele Schüler schon schwierig genug – noch schlimmer, wenn die Aufgabe unlösbar ist. Diese Panne passierte in Hamburg, wo ein Gymnasium die Infomail der Schulbehörde nicht mehr geöffnet hatte und daher die falschen Aufgaben austeilte.
„Ich habe mir an der Aufgabe erfolglos die Zähne ausgebissen, andere Aufgaben deshalb nicht mehr geschafft“, sagt eine verzweifelte Schülerin. Vielen wird es wie ihr ergangen sein – m Ende fehlte dann Zeit für andere, lösbare Aufgaben. Damit sind Ergebnisse der Klausur nicht mehr mit denen jener Schüler vergleichbar, welche die Aufgabe einfach übersprangen.
Laut Schulbehörde ist, „soweit uns bislang bekannt, nur das Gymnasium Hamburg Blankenese betroffen.“ Dort war man der Pflicht nicht nachgekommen, eine Mail der Behörde zu öffnen. Die Korrektur sei um 7.58 Uhr versandt worden, so Schulbehörden-Sprecher Peter Albrecht, der damit jede Schuld von sich weist. Durch die falsche Zahl sei „die Aufgabe nicht entsprechend dem Erwartungshorizont lösbar“ gibt, Albrecht zu.
Nun wird diskutiert, was im Falle der armen Gymnasiasten von Hamburg-Blankenese zu tun ist. Albrecht: „In Betracht kommt, die Klausur nachzuschreiben. Ob es weitere sinnvolle Möglichkeiten gibt, wird aktuell noch beraten.“ Doch ihm sei auch bewusst, dass eine Wiederholung zusätzlichen Lernstress für die betroffenen Schüler bedeuten würde.
Kaum zu glauben, aber so eine Panne gibt es in Deutschland nicht zum ersten Mal. 2016 mussten die Schüler des Sophie-Scholl-Gymnasiums in Itzehoe beim Mathe-Abi einen sogenannten CAS-Rechner benutzen, der im Unterricht aber nie zur Verwendung gekommen war. Das Ergebnis: Sie kannten, als es dann ernst wurde, die Funktionen nicht und konnten Teile ihres Abiturs nicht lösen. Die Teenager verloren unnötig viel Zeit beim Ausprobieren. 2014 traf es zwei Schulen im Main-Kinzig-Kreis: Die Lösung eines Beispiels war mit dem zugelassenen Taschenrechner zumindest in der vorgegebenen Zeit nicht möglich. 2008 setzte man sogar den Bonner Mathematik-Professor Peter Koepke auf eine Abi-Aufgabe an, der sie als unlösbar einstufte.
Wer macht eigentlich die Aufgaben?
Zuständig für die Aufgaben sind Arbeitsgruppen pro Fach, in die jedes Bundesland je einen Vertreter versenden darf. Das sind überwiegend Lehrer, definitiv aber Fachexperten. Die Aufgabenvorschläge der Länder werden dann durch die Arbeitsgruppen geprüft und gemeinsam weiterentwickelt.
We use Cookies.
Kommentare anzeigen
Es reicht! Armes Schulwesen! Ist es denn so schwer, die Aufgaben im Vorfeld vernünftig zu lösen, ehe sie rausgehen an die Schulen? Man geht doch davon aus, dass die Ersteller der Aufgaben mindestens Mathe studiert haben, auch wenn sie nicht als Lehrer tätig sind.
Diejenigen welche die Aufgaben stellen, sollten im Vorfeld diese auch lösen, um zu vermeiden, dass es zu solchen Vorfällen kommt.
Wenn sich ein Abischüler an so einer unlösbaren Aufgabe die Zähne ausbeisst, keine Zeit mehr dazu hat, andere Aufgaben zu lösen, dann sollte das nicht so einfach von der Schulleitung abgehackt werden, weil angeblich keiner schuld ist.
Wenn aufgrund solcher Vorkommnisse nur ein Teil der Aufgaben gelöst werden können, so hat das Auswirkung auf den Notendurchschnitt, der mitunter entscheidend ist, ob man einen Studienplatz antreten kann. oder nicht.
Eine Wiederholung der Matheprüfung versetzt die Schüler in zusätzlichen Stress, welchen diese Penner zu verantworten haben.
Wahrscheinlich gibt es da keine andere Lösung als die Wiederholung der Matheprüfung. Wie soll man das ansonsten bewerten. Die Schüler die mit den leichteren Aufgaben begann, waren da ganz klar im Vorteil. Diejenigen die sich dieser unlösbaren Aufgabe als erstes annahmen, sind da ganz klar im Nachteil.
Die Korrekturnachricht um 7,58 Uhr zu versenden ist freilich ein Witz. Um 8.00 Uhr beginnen die Klausurarbeiten in aller Regel, bzw. werden die Unterlagen für die Prüfung an die Schüler ausgeteilt.
Vielleicht sollte man,bevor man solche Aufgaben zur Prüfung vorlegt, diese von einem Fachmathematiker auf die Lösbarkeit hin überprüfen lassen. Dann käme es nicht zu solchen Vorfällen.
Die "Fachkenntnisse" derer, die solche unlösbaren Aufgaben stellen, sollte man mal überprüfen, bevor man den Schülern diesen Stress zumutet.