Spanien produziert am Tag rund zwei Millionen Kilogramm Eiswürfel. Aber durch die derzeitige Hitzewelle ist die Nachfrage auf über acht Millionen Kilogramm gestiegen. Dies hat dramatische Folgen für Händler, Gastronomie und Touristen.
Der Sangria ist eines der beliebtesten Getränke in den Bars, Restaurants und Hotels auf Mallorca. Aber schon bald werden Besucher wohl darauf verzichten müssen, denn die dafür notwendigen Eiswürfel sind nicht nur auf der beliebten Ferieninsel, sondern in ganz Spanien mittlerweile absolute Mangelware. Die derzeitige Hitzewelle sorgt dafür, dass die Produzenten des kalten Zusatzes nicht hinterherkommen. Darüber hinaus bestehen auch bei der Lagerung und dem Transport erhebliche Einschränkungen.
So schrieb etwa die Zeitung „El Mundo“: „Überall im Land mangelt es an Eiswürfeln.” Dies kann auch der sogenannte „König des Eiswürfels“, der Unternehmer Miguel Ángel Vázquez Gavira, bestätigen. Er hat mit seiner Firma einen Marktanteil von über 20 Prozent und vertreibt seine Produkte auch in anderen europäischen Ländern. „Jeden Tag bekomme ich Anrufe von Unternehmern, die mich weinend um Eis anflehen. Und das Schlimmste kommt noch. Die nächsten Wochen werden dramatisch sein”, warnt der 56-Jährige im Interview mit „El Mundo.“
Überall im Lande sind die Tiefkühlfächer der Supermärkte inzwischen so gut wie leer. Abgabe und Liefermengen werden von vielen Lieferanten und Supermärkten mittlerweile rationiert. Nur noch Stammkunden kommen derzeit in den Genuss der kühlen Erfrischung. Die Zeitung “Diario de Mallorca“ zitiert einen Partner des Vertriebsunternehmens JOP mit den Worten: „Wenn wir an alle verkaufen müssten, würde das Eis eine Stunde reichen.” Wie in jedem Sommer steigt der tägliche Bedarf von rund vier auf acht Millionen Kilogramm pro Tag, doch können derzeit nur zwei Millionen Kilogramm produziert werden.
Und ein weiterer Faktor hat zu der aktuellen Krise geführt: der hohe Strompreis. So gelang es den Herstellern im Winter nicht, ausreichend auf Vorrat zu produzieren. Die Preise für die Eiswürfel hätten sich zudem beinahe versechsfacht. Doch gibt es auch hier Gewinner: Bars, die über eigene Eismaschinen verfügen, haben nicht mit dem Mangel zu kämpfen. Bei anderen sieht es hingegen düster aus. Trafen früher Bestellungen innerhalb von zwei Stunden ein, so müssen viele heute 48 Stunden und mehr auf die Zustellung warten. Oft trifft das Eis dann auch erst kurz vor Feierabend ein und kann so nicht mehr am selben Tag verbraucht werden.
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Wahnsinn, wie dramatisch..... Sommerloch lässt grüssen....