Sprunghafter Anstieg der Todesfälle durch Coronavirus

Durch das neuartige Coronavirus sind bisher in China schon mehr Menschen gestorben als bei der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Am Montag wurde von der Gesundheitskommission in Peking der stärkste Anstieg an Infektionen und Todesfällen an einem Tag gemeldet. Weitere 57 Tote gab es demnach durch die Lungenkrankheit. Somit sind bereits 361 Tote zu beklagen, mehr als 2002/2003 an Sars gestorben waren. Allerdings gab es damals weltweit 774 Tote.

Einen sprunghaften Anstieg bei den Infektionen mit dem Coronavirus gab es ebenfalls. So kamen 2829 an einem Tag hinzu, insgesamt sind somit 17.205 Fälle registriert. Weitere 20.000 Verdachtsfälle wurden von den Behörden angegeben. Gleichzeitig ist nach nur 8 Tage Bauzeit der erste von zwei neue Krankenhäuser zur Isolation von gut 1.000 Erkrankten in Wuhan fertiggestellt worden. Staatliche Medien berichteten, dass die am Montag bereits Patienten erwartet werden. Das zweite Krankenhaus mit 1.600 Betten Kapazität soll am 5. Februar eröffnen.


Immer mehr Länder holen Staatsbürger aus China zurück

Weltweit bestätigt sind derzeit gut 180 Erkrankungen in zwei Dutzend Ländern. Am Wochenende gab es auch den ersten Todesfall außerhalb von China. Ein Mann aus der besonders betroffenen Stadt Wuhan starb demnach auf den Philippinen. In Deutschland sind mittlerweile 12 Fälle registriert, davon zwei, die mit einer Bundeswehrmaschine aus China ausgeflogen worden waren.

Auch andere Länder holen ihre Staatsbürger aus der Krisenregion heim. Rund 250 Rückkehrer aus Wuhan sind am Sonntag in Frankreich eingetroffen. Wie die Gesundheitsministerin mitteilte, zeigten rund 20 Passagiere die typischen Coronavirus-Symptome. Auch Belgier, Niederländer und Dänen waren mit an Bord und werden in einem Feriendorf bei Marseille in Quarantäne gehalten.

Brasilien will ebenfalls Staatsbürger zurückholen. In einem YouTube-Video flehen verzweifelte Menschen den Staatspräsidenten an, sie nach Hause zu holen. Allerdings sind von diesem zuvor rechtliche Hindernisse als Hürden für Rettungsflüge angemahnt worden. Es gebe keine Gesetze, Menschen in Quarantäne zu nehmen. Allerdings sollen Rückkehrer nun nach internationalen Verfahren behandelt werden.

Australier bringt Betroffene auf abgelegene Insel

243 Bürger und Personen mit einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung hat Australien aus Wuhan ausgeflogen. „Wir haben schutzbedürftigen und isolierten Australiern Priorität eingeräumt, was sich in der Tatsache widerspiegelt, dass 89 der Australier auf dem Flug unter 16 und fünf unter zwei sind“, sagt die Außenministerin Marise Payne in Canberra. Diese Rückkehrer werden derzeit in einem umstrittenen Lager auf einer abgelegenen Insel im Indischen Ozean unter Quarantäne gestellt. In diesem Lager sind in der Vergangenheit Asylbewerber inhaftiert gewesen.

Nach Einschätzung der Ärzte geht es den beiden deutschen Heimkehrern, die sich infiziert hatten, gut. Der ärztliche Direktor am Frankfurter Uniklinikum, Jürgen Graf, sagte: „Sie werden gegenwärtig isoliert stationär betreut und sind medizinisch wohlauf“,
Zusammen mit weiteren 122 Deutschen waren diese mit einer Bundeswehrmaschine aus Wuhan nach Frankfurt geflogen worden.

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Martin Beier