Staatsanwaltschaft macht ernst: Öffentlich-rechtlicher Sender durchsucht

Neben der Arbeitslosigkeit droht der Ex-RBB-Chefin Schlesinger nun auch noch ein Verfahren. Ihr wird unter anderem Untreue und Vorteilsnahmen vorgeworfen. Am Samstag haben Ermittler die Chefetage des Senders durchsucht. Dabei wurde umfangreiches Material sichergestellt.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin macht offenbar ernst. Die Ermittlungen rund um die Führungskrise beim Sender RBB werden ausgeweitet und haben zu einer Durchsuchung der Räumlichkeiten des öffentlich-rechtlichen Senders geführt. Dabei sei am Samstag vor allem der Bereich der Intendanz am Hauptstandort Berlin durchsucht und im Rahmen der Filzvorwürfe eine Vielzahl von Akten beschlagnahmt worden, heißt es dazu von der Generalstaatsanwaltschaft.

Seit längerem schon ist die Ermittlungsbehörde im Fall der entlassenen Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Patricia Schlesinger, tätig. Auch ihr Ehemann und ehemaliger „Spiegel“-Journalist Gerhard Spörl ist in das Visier der Ermittler geraten. Ihm wird, genau wie dem inzwischen zurückgetretenen Senderchefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf, Untreue und Vorteilsnahme vorgeworfen. Doch gilt bis zur vollständigen Aufklärung des Sachverhalts die allgemeine Unschuldsvermutung.

Der RBB selbst hat zuerst über die erfolgte Durchsuchung berichtet. Die beschlagnahmten Unterlagen werden nun in den nächsten Wochen gesichtet und auf strafrechtliche Relevanz hin untersucht. Wie das Verfahren weiter verläuft, ist bisher nicht bekannt

Durch diesen Skandal wurde der öffentlich-rechtliche Sender, der zur ARD-Familie gehört, in eine tiefe Krise gestürzt. Es geht hierbei vor allem um dubiose Beraterverträge, unklare und überzogene Gehaltserhöhungen für die Chefin, Boni-Systeme für Führungskräfte und viele weitere Ereignisse, die viele Fragen offenlassen. Auch der Ehemann profitierte von einer Vielzahl von Berateraufträgen durch die landeseigene Messe Berlin, bei der Wolf ebenfalls als Chefkontrolleur tätig war.

Von beiden Männern werden die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Eine externe Anwaltskanzlei untersucht neben der Generalstaatsanwaltschaft die Vorwürfe, mit ersten Ergebnissen ist aber nicht so schnell zu rechnen. Um den Sender aus der Krise zu führen, soll nun ein Interims-Chef die Leitung übernehmen. Bislang ist diese Stelle aber noch nicht besetzt worden. In einer bislang beispiellosen Aktion haben die anderen ARD-Häuser der RBB-Geschäftsleitung das Vertrauen entzogen.

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  • Schlesinger und der RBB sind doch nur die Spitze des Eisbergs. In den anderen ARD- (und ZDF-) Häusern wird es nicht viel anders laufen. Für das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender sind die Rundfunkbeiträge deutlich zu hoch, das Geld der Beitragszahler wird wohl auch in den anderen Sendern ähnlich skrupellos verjubelt.

    • Stimme mit den Aussagen von KM absolut überein. Ich gehe davon aus, dass in allen Sendern mit Geld geschludert, vertuscht und gemauschelt wurde und wird. Die GEZ - Zahler mussten / müssen für diese Unehrlichkeiten zahlen. Vorschlag: Gebühren auf Spenden umstellen und so den Stall ausmisten, der sich nach einer Umstellung vernünftig verhalten muss.

  • Ich kann nicht nachweisen, was da mit den Beiträgen der zahlenden Rundfunkteilnehmer in den einzelnen Sendeanstalten falsch gemacht wird. Es gehen große Summen an Geld ein die verlockend sein können, sich mal großzügig daraus zu bedienen. Offenbar gibt es keinerlei staatliche Kontrollen und jeder kann da offenbar machen was er will, wenn er den passenden Posten hat.
    Man müsste nur mal wissen, was Intendanten, deren Stellvertreter, Direktoren , Abteilungsleiter ect. in diesen Rundfunkanstalten verdienen.
    Die einzelnen Länderchefs setzen sich zusammen und da wird entschieden, wie hoch der Beitrag sein muss, den die Hörer zu zahlen haben. Meist gibt es da Empfehlungen der Art, dass die Rundfunkbeiträge dringend erhöht werden müssen, damit die Sender ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen können.
    Die bekannten Moderatoren wurden alle zu Millionären. Auch wenn man inzwischen dieser Gesichter überflüssig ist, sie bekommen immer neue Verträge mit satten Honoraren. Geld spielt keine Rolle.
    Ich denke, mit Spenden kann man diese Sendeanstalten nicht finanzieren. Viele sind ob der hohen Gebühren nicht gut auf die ehem. GEZ zu sprechen. Das Spendenaufkommen dürfte sich das sehr in Grenzen halten. Da wäre es wahrscheinlich nicht mehr möglich einer Sportmoderatorin im Jahr 800000.-€ an Honorar zu zahlen, wie aus der Presse zu erfahren war. Oder wieviel Geld bekommt eine Ansagerin die wöchentlich die Lottozahlen im TV vorliest ?

  • Meiner Meinung nach sollten die Nachrichten, wer diese auch immer sehen möchte, frei (Staatsfinanziert) zur Verfügung gestellt werden. Alle anderen Sendungen sollten als Bezahl- Fernsehen laufen. Möchte man eine Sport-, Tier- oder andere Sendungen sehen sollte das, wie bei privaten Sendern, Codiert werden. Wer bezahlt kann dann schauen. Die Sender kämen ihrer Informationspflicht nach, und jeder Fernsehzuschauer ist von den Zwangsgebühren befreit. Natürlich würden dann die jetzigen Spitzenverdiener bei den Sendeanstalten nicht mehr solche exorbitanten Gehälter einstreichen, im Umkehrschluss würden Sie sich aber vielleicht mehr Mühe bei der Qualität der Sendungen geben. Dies würde sicher auch wiederum mehr Einschaltquoten generieren.

  • In einem modernen demokratischen Staat haben solche Sender keinen Platz. Sie sind korrupt, manipulativ, inkompetent und vertuschend. Viele Nachrichten werden einfach ignoriert andere in den Vordergrund gestellt, weil die Verantwortlichen nicht unparteiisch sind. Durch diese Sender wird eine Politik der Desinformation und Indoktrinierung getrieben. Wer einmal anderer Meinung ist, wird nicht mehr zu einem Show oder Interview eingeladen.

  • Wir bekommen doch NUR Wiederholungen und dafür müssen WIR zahlen nein danke.

  • in anderen länder zalt man wenn man die öffendlichen sehen will oder zahlt nicht wenn man sie nicht sehen will. in D nuß man bezahlen ob man schaut oder auch nicht!

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Stuart Henderson