In der Pandemie wurde zur eigenen und der Sicherheit anderer die telefonische Krankschreibung eingeführt. Jeder, des sich nicht wohl fühlte, konnte diesen Service nutzen. Nachdem die Infektionszahlen gesunken waren, wurde diese Regelung wieder abgeschafft. Doch mit den steigenden Neuinfektionen und einer sich abzeichnenden Winter-Grippewelle steht diese Möglichkeit nun vor einer Renaissance.
Derzeit steigen deutschlandweit die Corona-Infektionszahlen immer weiter an und daher hat der Gemeinsame Bundesausschuss aus Ärzten, Krankenkassen und Krankenhäusern (G-BA) beschlossen, die telefonische Krankschreibung wiedereinzuführen. Gelten solle diese vorerst bis zum Ende des Novembers und nur für Patienten, die leichte Probleme mit den Atemwegen haben. Sie können sich den Weg in die Arztpraxis sparen und eine maximal sieben Tage dauernde Krankschreibung über das Telefon erhalten. Sollte es in diesem Zeitraum nicht zu einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation kommen, so kann einmalig eine Verlängerung von sieben Tagen erfolgen. In den vergangenen Tagen und Wochen sind die Neuinfektionen wieder stark in die Höhe gestiegen, wie der G-BA-Vorsitzende Josef Hecken mitteilte. „Gleichzeitig steht uns in den kommenden Monaten die Erkältungs- und Grippesaison bevor.”
Mit der neuerlichen Einführung dieser Möglichkeit soll auch weiterhin Vorsicht vor unnötigen Risiken gewährleistet werden. Volle Wartezimmer und die Gefahr der Bildung von Infektionsketten sollen soweit es geht vermieden werden. Zudem greife man auf diese bewährte Form zurück, da noch nicht alle Arztpraxen Videosprechstunden anbieten würden.
Erst zum 1. Juni war die alte Regelung wegen des stark rückläufigen Infektionsgeschehens abgeschafft worden. Doch schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es auch zu einer erneuten Aufnahme der Maßnahme kommen könne, wenn sich die Situation gravierend ändern sollte. Eingeführt wurde sie erstmals im Frühjahr 2020, als die Corona-Pandemie richtig losbrach.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist am heutigen Morgen vom RKI mit 451,3 angegeben worden. Noch gestern lag der Wert etwas höher, genauer gesagt bei 477,9. Doch ist das Bild der Infektionszahlen mit Vorsicht zu genießen. Nach Ansicht von Experten ist mit einer hohen Zahl von nicht erkannten oder erfassten Fällen zu rechnen, da die obligatorischen PCR-Tests von einer Vielzahl von Infizierten nicht mehr durchgeführt werden. Und in der Statistik tauchen auch nur positive PCR-Tests auf. Auch kann es zu einer Verzerrung der Zahlen kommen, wenn etwa Nachmeldungen oder Probleme bei der Übermittlung auftreten.
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