Terror-Alarm bei EM-Spiel: SEK-Einsatz versetzte Spieler in Angst

Beim Spiel gegen Dänemark in Dortmund kam es zu einem spektakulären SEK-Einsatz. Der akute Terror-Alarm stellte sich als unbegründet heraus, da es sich um einen sogenannten “Roofer” handelte, also jemanden, der an ungewöhnlichen Orten herumklettert und davon Videos macht.

Der 21 Jahre alte Mann war gegen 22 Uhr in der Dachvorrichtung des Signal Iduna Parks aufgetaucht, trug sowohl Sturmmaske als auch Rucksack. Es sollte aber bis kurz vor Mitternacht dauern, bis schwer bewaffnete SEK-Einheiten den Ketterer herunterholte. „Der Mann folgte den Anweisungen der Polizei und kehrte um 23.44 Uhr auf einen Steg unter dem Dach zurück“, so die Behörden. „Kräfte einer Spezialeinheit nahmen ihn fest, fesselten und durchsuchten ihn. Gefährliche Gegenstände führte er nicht mit sich.“

Hängematte und Fotoausrüstung
Der Grund für den langsamen Zugriff soll sein, dass die Sicherheitsverantwortlichen durch Überwachung mittels Drohnen und Hubschrauber erkannt hatten, dass von dem Kletterer keine Terror-Gefahr ausgehe. In seinem Rucksack wurden eine Hängematte und eine Fotoausrüstung gefunden – es wird also davon ausgegangen, dass der Osnabrücker bereits am Vorabend gekommen sein könnte und eventuell im Dach übernachtet hat. Vermutet wird zudem, dass er von Sicherheitsleuten ins Stadion gelassen wurde.

Spektakuläre Fotos als Ziel
Die sogenannte „Roofer”-Community besteht aus Menschen, die mitunter lebensgefährliche Kletter-Aktionen unternehmen – meist auf besonders hohe Gebäude. Das Ziel sind spektakuläre Videos und Fotos, mit denen auf sozialen Netzwerken geprahlt werden kann. Mittlerweile wurde der junge Mann bereits aus dem Gewahrsam entlassen. Zu keinem Zeitpunkt habe Gefahr für andere Personen bestanden, stellte die Polizei klar.

Auf Sicherheit wird Wert gelegt
Die Polizei erinnert daran, dass die UEFA für die Sicherheit im Stadion zuständig ist: „Die UEFA und die Organisatoren des DFB und der DFB EURO GmbH überwachen und überprüfen ständig die Sicherheitsvorkehrungen für das Turnier, und nach dem Vorfall werden die Sicherheitsmaßnahmen in allen Austragungsorten der UEFA EURO 2024 weiter überprüft.“

Bild: Political Observer via “X”

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Martin Beier