Ein besonders brutaler Vorfall ereignete sich am vergangenen Donnerstag im Rahmen einer Straßenbahnkontrolle in Leipzig. Wie ein Twitter-Video zeigt, drückte sich ein Fahrkartenkontrolleur auf einen am Boden liegenden Fahrgast bis dieser rot anlief. Passanten, die diese Situation beobachteten, schrien panisch durcheinander.
Aufgenommen hat dieses Video ein Mitarbeiter des Stadtmagazins Kreuzer. Ein weiterer war ebenfalls Zeuge der Situation, die sich an der Haltestelle Waldplatz der Linie 7 ereignete.
Doch wie kam es überhaupt zu diesem brutalen Übergriff? Kontrolleure der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) hatten einen jungen Mann gestellt, der ganz offensichtlich schwarz gefahren war. Beinahe ohne Vorwarnung drückte ihn einer der LVB-Mitarbeiter dann Minutenlang zu Boden.
Die umstehenden Passanten allerdings verständigten die Polizei, die wenig später auch eintraf. Diese brachte den Kontrolleur dann auch dazu, endlich von dem Mann abzulassen.
Im Hintergrund des Videos hört man einen Mann schreien: „Hören Sie sofort auf. Lassen sie den Mann los, er stirbt. Er kriegt keine Luft. Sein Gesicht läuft rot an.“ Der würgende Kontrolleur antwortete nur knapp: „Der stirbt nicht.“
„Mehrere Minuten hatte einer der Kontrolleure den am Boden liegenden Mann im Würgegriff“, beschrieben die beiden Kreuzer-Mitarbeiter die Szenerie. „Mehr als 5 Passanten redeten lautstark auf den Kontrolleur ein.“
Die Kartenkontrolle sei eskaliert, erklärte die Polizei Leipzig: „Wir wurden im Zuge einer Fahrausweisprüfung gerufen, da es einen renitenten Fahrgast gegeben haben soll“, sagte Polizeisprecher Olaf Hoppe laut „BILD“-Zeitung.
Der Fall hatte sofort Konsequenzen. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) äußerten sich am Abend auf Twitter: „Der Mitarbeiter ist mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Eine solche Eskalation, wie es die Bilder zeigen, ist für uns nicht akzeptabel. Mehr können wir derzeit nicht sagen“, sagte ein Sprecher.
Dieser Fall erinnert ein wenig an den dramatischen Tod George Floyds, der die „Black Lives Matter“-Bewegung nach sich zog.
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