Mit circa 2 Milliarden Nutzern gehört die Social-Media-App TikTok zu den absoluten Giganten im Internetbereich und es wird angenommen, dass die Website sogar noch größer ist als Google. Mit der Größe kommt natürlich Macht, und genau das wird den Amerikanern jetzt zu bedrohlich, besonders in einem Jahr mit einem Wahlkampf um die Präsidentschaft.
Nächste Woche wird der amerikanische Kongress über die Zukunft des Internetriesen in den Vereinigten Staaten abstimmen und Experten gehen davon aus, dass das Resultat ein Totalverbot für die populäre Internetplattform in den Vereinigten Staaten mit sich führen wird. Sogar der demokratische US-Präsident Joe Biden, der normalerweise nicht besonders begeistert von den Entscheidungen des weitgehend republikanischen Kongresses ist, hat angedeutet, dass er ein TikTok-Verbot umgehend unterschreiben und verabschieden würde.
Der Grund für die amerikanische Besorgnis sind die Eigentümer der Plattform, die sich in China befinden und demnach nach chinesischem Recht operieren. Firmen in China sind gesetzlich verpflichtet, die von ihnen gesammelten Daten mit der chinesischen Regierung zu teilen, und das geht den Amerikanern zu weit. In vielen westlichen Ländern und der EU ist TikTok bereits von den Handys der öffentlich-rechtlichen Angestellten oder dem Militärpersonal verbannt.
In Deutschland hat TikTok ungefähr 20 Millionen Nutzer und im Gegensatz zu den meisten Nachbarländern, darunter Frankreich, die Niederlande, Dänemark und Belgien, ist kein Verbot für Beamten oder das Militärpersonal ausgesprochen worden. Mehrere Politiker, darunter der SPD-Abgeordnete Prof. Karl Lauterbach, haben sogar gerade erst angekündigt, sich nun auf der Plattform anzumelden.
Von einem amerikanischen Verbot wären 170 Millionen US-Bürger betroffen, die plötzlich keinen Zugang mehr zu der Plattform haben werden. Für TikTok führt ein US-Verbot enorme Verluste mit sich und die Plattform wehrt sich, indem sie die Nutzer dazu auffordert, ihre Lokalpolitiker mit Protesten zu bombardieren.
Schon der US-Präsident Donald Trump hatte während seiner Amtszeit versucht, TikTok aus den USA zu verbannen, ist aber dabei gescheitert. In diesem neuen Versuch stellt er sich allerdings stark gegen ein Verbot. TikTok ist nämlich nicht nur aufgrund der chinesischen Eigentümerschaft umstritten, sondern auch wegen unzureichender Behandlung von “Fake News”, was ihm im Wahlkampf sehr angelegen sein könnte.
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