Tod durch blockierte Rettungsgasse

Dramatische Szenen: Sirenen heulen, die Feuerwehr ist im Einsatz, doch der Weg ist blockiert. Am Ende kostet die Verkettung von Umständen und möglicher Nachlässigkeit zwei Menschen das Leben.

Am Samstag, kurz nach 15 Uhr, ereignete sich auf der Autobahn 8 in Richtung Suben, Oberösterreich, ein schwerwiegender Unfall. Ein schwarzer Kleinwagen kam von der Fahrbahn ab und prallte nach dem Überqueren eines gesperrten Parkplatzes frontal gegen einen Baum. Am Steuer: Ein 77-jähriger Mann, der noch vor Ort verstarb. Seine 69-jährige Ehefrau, die trotz schwerster Verletzungen aus dem Fahrzeug krabbeln konnte, brach auf dem Pannenstreifen zusammen. Eine Augenzeugin, selbst in einen Unfall verwickelt, setzte den Notruf ab.

Rettungskräfte eilten zur Unfallstelle, stießen jedoch auf ein massives Hindernis: Autofahrer hatten die Rettungsgasse auf der Autobahn blockiert. Das verstörende Szenario wurde von einer Feuerwehrkamera festgehalten. Trotz der hallenden Sirenen und den eindringlichen Aufforderungen des Einsatzleiters an die Verkehrsteilnehmer, den Weg freizugeben, war die Durchfahrt versperrt.

Als die Helfer schließlich vor Ort eintrafen, war für den Mann bereits jede Hilfe zu spät. Seine Frau wurde ins Krankenhaus Ried gebracht, verlor aber ebenfalls den Kampf um ihr Leben.

Uwe Lux, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Ort im Innkreis, wies im Gespräch mit der BILD darauf hin, dass das Freihalten der Rettungsgasse von entscheidender Bedeutung sei. Er betonte, dass sie im Normalfall in viel kürzerer Zeit am Unfallort hätten sein können. Auf die Frage, ob das Ehepaar bei freier Bahn überlebt hätte, antwortete er, dass jede Spekulation dazu fehl am Platz sei.

Die Feuerwehr hat beschlossen, das erschütternde Video öffentlich zu machen, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Rettungsgasse zu schärfen. Lux betonte abschließend: “Leider ist das Blockieren von Rettungsgassen mittlerweile mehr Regel als Ausnahme.”

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Sara Breitner