“Todesengel” verurteilt – Krankenschwester tötete sieben Neugeborene mit Vorsatz

Es handelt sich um die schlimmste Kindermordserie in der Geschichte des Landes. Eine Krankenschwester vergiftete Neugeborene mit Vorsatz. Mindestens sieben Kinder kamen durch ihre Machenschaften zu Tode.

Die britische Krankenschwester Lucy L. ist schuldig gesprochen worden. Sie hat sieben Neugeborene vorsätzlich ermordet. In einem Gerichtsprozess über 145 Tage, den ganz Großbritannien gespannt beobachtete, wurde nun ihre Schuld bewiesen. Das Strafmaß wurde zwar noch nicht verkündet. Doch das britische Recht sieht für eine Tat in diesem Ausmaß eine lebenslange Haftstrafe vor. Die 33-Jährige, die in britischen Zeitungen als „Todesengel“ bezeichnet wurde, wird daher vermutlich fast den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen müssen.

Die Taten verübte der „Todesengel“ zwischen Juni 2015 und Juni 2016. In dieser Zeit fielen im Countess of Chester Hospital der britischen Stadt Chester gehäuft Todesfälle auf der Säuglingsstation auf. Arbeitskollegen wurde im Nachhinein klar, dass die Kinder immer dann starben, wenn Lucy L. Schicht hatte. Darüber hinaus häuften sich Notfälle während der Schichten der 33-Jährigen. Auf einer von der BBC geteilten Grafik, ist zu erkennen, dass insgesamt 17 Babys kollabierten, während Lucy L. im Dienst war.

Vor Gericht beteuerte Lucy L. ihre Unschuld und bekräftigte, dass sie niemals einem Baby etwas antun könnte. Während der Beweisaufnahme wurde jedoch ein Zettel vorgestellt, auf dem sie selbst geschrieben haben soll: „Ich bin böse, ich habe das getan“. Den Eltern der verstorbenen Kinder hatte Lucy L. Beileidskarten geschrieben.

Die Staatsanwaltschaft warf der Krankenschwester vor, ihre Taten “kalt kalkulierend” geplant zu haben. So habe die 33-Jährige absichtlich Tötungsmethoden gewählt, die “kaum eine Spur hinterließen”. Demnach injizierte sie den Kindern Insulin oder Luft, um diese zu ermorden.

Die Opfer der Krankenschwester waren behandlungsbedürftige und früh geborene Säuglinge. Das siebte Opfer war ein zu früh geborener Junge. Er sei zunächst „wohlauf“ gewesen. Dann begann die Schicht von Lucy L. Anderthalb Stunden später war der Junge tot. Danach wurde die 33-Jährige aus der Station abgezogen und zu Büroarbeiten eingesetzt.

Kollegen, die ihren Verdacht aussprachen, waren zunächst zurückgewiesen worden. Die Krankenhausleitung hatte wegen der Anschuldigungen sogar eine Entschuldigung verlangt. Zur Festnahme kam es erst viel später. Jetzt entschuldigte sich die Krankenhausdirektion ihrerseits bei den Eltern. Das Gesundheitsministerium will den Fall außerdem weiter aufarbeiten.

Das Motiv der 33-Jährigen ist völlig unklar. Gutachter mutmaßten, dass Lucy L. versucht haben könnte, Aufmerksamkeit zu erregen. Sie soll im Tatzeitraum in einen jungen Arzt verliebt gewesen sein. Die Wahrheit weiß vermutlich nur sie selbst.

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Martin Beier