Tödliche Konfrontation zwischen China und Taiwan

Das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen China und Taiwan hat sich nach einem Vorfall mit tödlichem Ausgang gestern weiterhin verschärft. Das Ereignis geschah an der nördlichen Küste Taiwans im Gebiet der Kinmen-Inselgruppe.  

Nach Angaben der taiwanesischen Regierung ist ein Boot mit chinesischen Fischern in die Gewässer des autonomen Inselstaats eingedrungen. Nach einer Verfolgungsjagd mit der taiwanesischen Küstenwache sei das Boot gekentert und zwei Mitglieder der Besatzung, die aus vier Fischermännern bestand, sind dabei ertrunken.   

China hat den Vorfall zutiefst verurteilt und darauf hingewiesen, dass chinesische Fischer zunehmend auf grobe und gefährliche Weise von den taiwanesischen Behörden behandelt werden. Taiwans aggressive Verhalten verletze zudem „ernsthaft die Gefühle von Landsleuten auf beiden Seiten der Taiwanstraße“. China akzeptiert nicht die Autonomie des Inselstaats Taiwan und beansprucht die Inselgruppe als zugehörig zu der Volksrepublik China. 

Die taiwanesische Regierung verteidigt ihre Küstenwache vehement und antwortete auf die Beschwerden Chinas mit einer eigenen Anklage. Demzufolge sind chinesische Schiffe in zunehmendem Grad dafür verantwortlich, illegal in taiwanesischen Gewässern nach Sand zu baggern sowie mit Sprengstoff und Gift zu fischen und Müll abzuladen. Mehrfache Beschwerden an die chinesische Regierung haben die Situation nicht verbessert und die taiwanesische Küstenwache hat zur Aufgabe gesetzt bekommen, die chinesischen Übergriffe auf die Gewässer des Inselstaats zu verhindern. 

Das Kinmen-Archipel liegt etwa 3 Kilometer entfernt von der chinesischen Küste und befindet sich damit näher dem Festland der Volksrepublik China als der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh. Das Gebiet, das von etwa 180.000 Taiwanern bewohnt wird, hat in der Vergangenheit mehrfach zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Ländern geführt. 

Die beiden überlebenden Fischer wurden nach einem kurzen Aufenthalt in einem Krankenhaus in taiwanesisches Gewahrsam genommen. Die chinesische Regierung verlangt jetzt von Taipeh, den Familien der Fischer einen angemessenen Schadensersatz zuzustehen. 

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Alexander Grünstedt