Tödliche Virusinfektion fordert erstes Opfer

Ein dreijähriger Junge starb nach einer erneuten Infektion, die zu einer Gehirnentzündung führte. Die besorgten Eltern machen auf die Folgen aufmerksam und fordern Standardtests im medizinischen Bereich, um weitere Tragödien zu verhindern.

Das humane Herpesvirus 6B (HHV-6B) kann nach einer Infektion im Körper verbleiben. Bei Kindern unter drei Jahren infizieren sich etwa 70 Prozent mit diesem Virus und können an Exanthema subitem, auch bekannt als Roseola, erkranken. Eine Reinfektion stellt in der Regel keine Gefahr für gesunde Menschen dar, da das Immunsystem vor einer erneuten Ansteckung schützt. Allerdings kann eine weitere Infektion für Menschen mit geschwächtem Immunsystem tödlich sein, wie tragischerweise bei einem dreijährigen Jungen und seinen Eltern der Fall war.

Nach einer Transplantation fehlten dem Jungen, wie “The Sun” berichtet, die T-Zellen im Blut, was zu einer erneuten Infektion mit dem Virus führte. Aufgrund seines geschwächten Immunsystems breitete sich das Virus von seinem Blut auf seine Organe aus und wurde zu einer ernsthaften Bedrohung. Der Junge litt an verschiedenen Komplikationen wie Colitis ulcerosa, Darmblutungen, äußeren Geschwüren, Wunden im Mund, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Krampfanfällen und einem Blutgerinnsel. Zusätzlich kam es zu einer Blutung zwischen Gehirn und Schädeldecke. Im März 2023 verstarb er im Great Ormond Street Hospital aufgrund einer Gehirnentzündung.

Als Konsequenz haben die Eltern die “Red Duck”-Kampagne ins Leben gerufen, um sich für verpflichtende Herpestests für Transplantationspatienten einzusetzen. Sie fordern, dass HHV-6B in die Liste der wöchentlichen Standard-Virustests des National Health Service (NHS) aufgenommen wird, die nach einer Transplantation durchgeführt werden. Im Fall ihres Sohnes wurde dieser Test nicht durchgeführt, was die Eltern frustriert. Die Kampagne hilft ihnen und ihrer Familie, mit der Trauer umzugehen, indem sie die Geschichte ihres Sohnes teilen und versuchen, ähnliche Schicksale zu verhindern.

Das Krankenhaus äußerte sein Beileid und erklärte, dass viele der behandelten Kinder komplexe und seltene Krankheiten hätten. Sie betonen, dass sie sich stets bemühen, das Richtige für die Kinder und ihre Familien zu tun und aus jedem Fall zu lernen. Dabei halten sie sich an die geltenden Richtlinien der Europäischen Konferenz für Infektionen bei Leukämie (ECIL).

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Martin Beier