Gestern kurz vor Mitternacht entdeckte die Pflegerin in einem Seniorenwohnheim Rauchentwicklung in einem Teil des Gebäudes und informierte sofort die Feuerwehr, die auch kurz danach eintraf. Bis dahin hatte sich aber das Feuer auf andere Teile des Pflegeheims ausgebreitet und die darauffolgende Rettungsaktion ereignete sich unter sehr dramatischen Zuständen.
Dabei mussten viele der 62 Bewohner von außen mit Drehleitern aus dem Haus geholt werden. Andere litten unter der starken Rauchentwicklung im gesamten Bereich, den auch die Feuerwehrleute nur mithilfe von Atemgeräten betreten konnten. Für drei Frauen kam aber jede Hilfe zu spät und sie verstarben kurz nach der Rettungsaktion. Zwölf weitere Bewohner befinden sich im Augenblick mit schweren, zum Teil lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus.
Der Vorfall ereignete sich im niedersächsischen Landkreis Verden in der Kleinstadt Oyten. 29 Rettungswagen mit mehr als 100 Feuerwehrleuten aus dem gesamten Landkreis waren an der Flammenbekämpfung und Evakuierung des Gebäudes beteiligt. Außerdem befanden sich sieben Notärzte vor Ort, um die verletzten und schockierten Opfer medizinisch zu betreuen. Die örtliche Feuerwehr spricht von einem “der wohl dramatischsten Einsätze in unserer Geschichte”, den auch sie jetzt erst einmal seelisch verkraften müssen. Ein Pastor ist vor Ort, um sich sowohl den Senioren als auch den Rettungskräften anzunehmen.
Nach ersten Angaben der Feuerwehr war das Inferno das Resultat eines Zimmerbrandes, der in der Unterkunft eines Mannes begonnen hatte und sich dann rasend schnell durch das gesamte Gebäude verbreitete. Die genaue Brandursache ist aber immer noch unbekannt und die Polizei hat jetzt die Ermittlungen aufgenommen. Ein Polizeisprecher konnte noch nichts über den Fortgang der Ermittlungen sagen, schlug aber den Sachschaden nach dem Feuer zu einem Wert in den niedrigen sechsstelligen Zahlen an.
Der Einsatz zog sich hin bis in die frühen Morgenstunden. Die evakuierten Bewohner des Pflegeheims wurden jetzt in verschiedenen anderen Altersheimen in der Umgebung untergebracht. Eine baldige Rückkehr zu ihrem Heim in Oyten ist eher unwahrscheinlich.
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